EU-Kommission will Lieferkettengesetz verschieben
Archivmeldung vom 26.02.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie EU-Kommission will die Anwendung des EU-Lieferkettengesetzes um ein Jahr verschieben. Man wolle den Unternehmen mehr Zeit geben, um sich auf die Einhaltung der neuen Anforderungen vorzubereiten, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.
Der Stichtag für die neuen Regeln soll demnach auf den 26. Juli 2028
verlegt werden. Das Lieferkettengesetz soll zudem vereinfacht werden.
Die betroffenen Firmen müssen demnach nicht mehr in ihrer gesamten
Lieferkette die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards
sicherstellen, sondern nur bei direkten Geschäftspartnern. Ein Nachweis
dafür muss nicht mehr wie geplant jährlich, sondern nur noch alle fünf
Jahre erfolgen.
Die Maßnahmen sind Teil eines neuen Pakets von
Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Vorschriften, zur Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit und zur Freisetzung zusätzlicher
Investitionskapazitäten, das am Mittwoch beschlossen wurde. Die
Kommission erhofft sich von den Maßnahmen, jährliche Verwaltungskosten
in Höhe von insgesamt 6,3 Milliarden Euro einzusparen und zusätzliche
öffentliche und private Investitionskapazitäten in Höhe von 50
Milliarden Euro zur Unterstützung der politischen Prioritäten zu
mobilisieren.
"Die EU-Unternehmen werden von gestrafften Regeln
für die Berichterstattung über nachhaltige Finanzen, die
Sorgfaltspflicht im Bereich der Nachhaltigkeit und die Taxonomie
profitieren", sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. "Dies
wird unseren Unternehmen das Leben erleichtern und gleichzeitig
sicherstellen, dass wir auf dem Weg zu unseren Dekarbonisierungszielen
bleiben." Weitere Vereinfachungen seien zudem auf dem Weg, so die
CDU-Politikerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur