Bundesumweltministerin Hendricks warnt vor Panik wegen russischen Gasstreits
Archivmeldung vom 17.06.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserBundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat davor gewarnt, wegen des Gas-Streits zwischen Russland und der Ukraine in Panik zu verfallen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) erklärte Hendricks, das russische Staatsunternehmen Gazprom habe ausdrücklich klargestellt, dass sich die Auseinandersetzungen nicht gegen Europa richteten. Es gehe um Gaslieferungen, die nach russischer Lesart von der Ukraine nicht bezahlt worden seien. "Da findet ein Poker um Preise statt, dies allerdings vor einem hochpolitischen Hintergrund", sagte die Ministerin.
Es sei dringend notwendig, dass der Gesprächsfaden zwischen Russland und der Ukraine wieder aufgenommen werde. Dabei könne die EU als Vermittlerin hilfreich sein. Hendricks stellte klar, dass auch unter dem Druck des Gas-Streits die Energiegewinnung durch Fracking "keine taugliche Option ist". "Ich halte Fracking nicht nur für eine falsche, sondern auch für eine überschätzte Antwort auf die Energiefrage. Der beste Weg, uns unabhängiger von Energieimporten, egal woher, zu machen, ist Energieeinsparung und der zügige Ausbau der erneuerbaren Energien."
Hendricks widersprach der Darstellung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, wonach die Gefahren dieser Technologie verschwindend gering seien. "Das sehe ich anders", betonte Hendricks. Die Risiken seien derzeit nicht abschätzbar. Im Koalitionsvertrag sei daher festgehalten, dass der Schutz von Umwelt, Gesundheit und Trinkwasser absoluten Vorrang habe. Umwelttoxische Substanzen dürften beim Fracking garantiert nicht angewandt werden, betonte die Politikerin weiter. Bei dieser in den USA praktizierten Technologie wird durch Einsatz von Chemikalien Gas aus Gesteinsschichten herausgepresst.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)