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Christlicher Moral-Theologe fordert erste Moschee für Südtirol

Archivmeldung vom 10.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Moschee in Köln-Ehrenfeld
Moschee in Köln-Ehrenfeld

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In Südtirol ist eine intensive Diskussion zum Islam entbrannt. Der Verursacher: ein christlicher Moraltheologe. Im Gespräch mit dem Radiosender „Rai Südtirol“ hatte Paolo Renner die Notwendigkeit einer Moschee mehrfach unterstrichen. Diese solle in der Landeshauptstadt Bozen entstehen, nebst einem zugehörigen Kulturzentrum. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: "Der Religionswissenschaftler erklärte die Sinnhaftigkeit des Moscheebaus mit der notwendigen religiösen Ausbildung von Muslimen. Aktuell würde eine solche fehlen. Viele Muslime seien daher nur unvollständig oder fehlerhaft über den Islam informiert. Dies gelte es zu ändern.

Moschee-Bau mit Steuergeld?

Zudem sollen islamische Gruppen durch eine gemeinsame Moschee zusammengeführt werden. Bereits jetzt würden, so der Theologe, albanische, marokkanische und pakistanische Gruppen getrennt Gelder für ihre Gebetsräume sammeln. Unterstützt werden solle der Bau auch mit öffentlichen Geldern. Für Renner offenbar trotz Ablehnung der Südtiroler kein Problem. Auch andere umstrittene Projekte wie der Bozener Flughafen oder die Santnerpass-Hütte wären vom Volk nicht gewünscht gewesen. Gebaut habe man sie trotzdem. Das Recht der Glaubensausübung für Muslime sei, betont der Seelsorger, eine „Pflicht für uns“.

Mehr muslimische Einwanderer, als Brixen Einwohner hat

Rund 530.000 Einwohner leben in der autonomen Provinz. Seinen Autonomiestatus verdankt Südtirol der deutschen Volksgruppe, die mit 62 Prozent aktuell noch die Mehrheit stellt. Die Zahl der Einwanderer ist in den letzten Jahren jedoch deutlich gestiegen. Darunter auch 25.000 Moslems – mehr als Südtirols drittgrößte Stadt Brixen Einwohner hat. Bereits jetzt stellen Migranten in zahlreichen Schulklassen die Mehrheit. Für Renner offenbar ebenso kein Problem. „Die christliche Religionsgemeinschaft nehme nun mal ab“, betont der Moraltheologe, „die islamische Religionsgemeinschaft nehme zu“.

Grüne feiern Islamisierung: „Kann nur gut tun“

Auch Südtirols Parteien reagieren auf den Vorschlag Renners. Die Grünen freuen sich auf die Gegenwart „des anderen“, die es ermögliche, sich selbst besser zu verstehen. „Das kann nur gut tun“, so die grüne Politikerin Brigitte Foppa. Der grüne Co-Sprecher Felix von Wohlgemuth stellt zudem auf Facebook klar, dass „der Islam Teil Südtirols und Europas sei“. Die Rechts-Parteien „Die Freiheitlichen“ sowie die „Süd-Tiroler Freiheit“ lehnen indes den Bau der Moschee ab. Letztere betont in einer Pressemitteilung, dass der Großteil der Muslime im Land ihre Religion „in einer respektvollen und toleranten Weise ausüben“ würde. Dennoch gebe es auch Fälle von Dschihadismus, wie etwa in Meran. Dort seien sechs Dschihadisten zu insgesamt 52 Jahren und 6 Monaten Gefängnisstrafe verurteilt worden."

Quelle: AUF1.info

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