Am Cham rät zu Selbstbewusstsein gegenüber Trump
Archivmeldung vom 18.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany (Am Cham Germany) und Aufsichtsrätin Simone Menne sieht Europa gut gerüstet für eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident. "Nur weil ein Herr Trump sagt, dann mache ich das nicht mit euch, sollten wir nicht einknicken", sagte Menne dem Podcast "So techt Deutschland" des Senders ntv.
"Dann sollte man sagen: Ja, dann seht mal zu, was ihr macht ohne Europa, wenn ihr mit China auch keine Geschäfte macht."
Die
Wirtschaftsexpertin rät zu Gelassenheit angesichts mancher
Ankündigungen aus dem Trump-Lager. "Wir haben in der ersten Amtszeit
gesehen, dass es nie so disruptiv gekommen ist, wie es angesagt war",
behauptete Menne. Sie erwartet, dass viele der angekündigten radikalen
Maßnahmen letztlich nicht umgesetzt würden, da sie auch der
US-Wirtschaft schaden würden.
Zur Vorbereitung auf mögliche
Szenarien empfiehlt Menne auf die Ebene der Bundesstaaten zu sehen,
genauso wie sich Trump vermutlich ansehe, was er mit Italiens
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni oder Ungarns Ministerpräsidenten
Viktor Orbán machen könne. Europa und China seien riesige Märkte für die
USA. Die Vereinigten Staaten hätten allerdings nicht mehr viel
Industrie. Und da müsse Europa geeint bleiben und könne "mit einem
gewissen Selbstbewusstsein auftreten", forderte Menne.
In Bezug
auf politische Veränderungen warnt Menne vor extremen Lösungen. "Ich
finde es ganz gefährlich, wenn Menschen sagen, wir brauchen einen großen
Knall, weil das ist ja wirklich so, dass Menschen jetzt sagen: Ach ja,
das ist der Lauf der Welt." Stattdessen sieht sie Krisen als Chance für
notwendige Veränderungen.
Trotz aktueller Herausforderungen
bleibt Menne optimistisch. "Wir müssen Menschen zum Wählen bewegen. Wir
müssen mehr auch in den Diskurs gehen und sagen, was nicht gut läuft,
wenn wir die falschen Parteien wählen." Sie verwies auf die Bedeutung
von Kommunalpolitik und rief zu mehr Engagement auf. "Da ist auch jeder
einzeln aufgefordert, ein bisschen was für die Politik zu tun."
Quelle: dts Nachrichtenagentur