Helmut Schmidt kritisiert den Zustand der globalisierten Finanzmärkte und fordert die Auflösung von Steuerparadiesen
Archivmeldung vom 05.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt kritisiert den Zustand der globalisierten Finanzmärkte. In der ZEIT schreibt er: "Dieser Zustand ist eine Gefahr für die Funktionsfähigkeit der Weltwirtschaft insgesamt. Wir haben einen Überfluss an Liquidität auf der ganzen Welt.
Das ist
lebensgefährlich." Anlässlich des bevorstehenden G8-Gipfels in
Heiligendamm fordert Schmidt die führenden Wirtschaftsnationen auf,
Steuerparadiese aufzulösen. "Man könnte durch amerikanische, deutsche
oder englische Gesetzgebung sämtliche karibischen Steuerparadiese
austrocknen, dazu Luxemburg, Zypern und andere."
Helmut Schmidt, der 1975 gemeinsam mit dem damaligen französischen
Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing den Weltwirtschaftsgipfel
gegründet hat, fordert die G8-Teilnehmer auf, in ihren Reihen auch
China, Indien und Saudi-Arabien aufzunehmen. "Es wäre sinnvoll und
zweckmäßig", so Schmidt, "auch die Öl und Gas produzierenden Länder
einzuladen." Außerdem fordert Schmidt die Industrieländer auf, ihre
Agrarmärkte für die Dritte Welt zu öffnen. "Dass sie dies nicht tun
ist ein Skandal, dagegen können die Leute in Heiligendamm mit Recht
protestieren."
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT