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Sri Lanka: Nahezu alle Wege für humanitäre Versorgung blockiert

Archivmeldung vom 29.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Die Kindernothilfe gehört zu den letzten drei verbleibenden Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge in Sri Lankas Bürgerkriegsregion weiter mit Lebensmitteln, Trinkwasser und medizinischer Hilfe versorgt. Allen anderen Helfern versperren die Streitkräfte der Regierung den Weg in die Flüchtlingslager. Für die Bewohner der Region nimmt diese Situation lebensbedrohliche Ausmaße an.

In Vaharai und Kantale, nördlich von Batticaloa, versorgen Kindernothilfe-Partner 1.000 Familien, die seit zwei Wochen ohne ausreichende Nahrung und sauberes Trinkwasser im Freien ausharren mussten. "Die Situation ist sehr schlimm. Die täglichen Kämpfe zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen gehen weiter. Viele Familien sind auf der Flucht, zahlreiche Zivilisten, darunter auch Kinder, wurden getötet. Die Regierung lässt derzeit nur wenige Hilfsorganisationen in das Gebiet der Rebellen, da sie befürchtet, dass die LTTE auf diesem Wege auch Waffen in die Region schleust", berichtet Rev. Dr. Jeyanesan vom Kindernothilfe-Partner Jaffna Diocese of the Church of South India aus Batticaloa. Neben den Partnern der Kindernothilfe haben nur noch die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz Zugang zu den Menschen. Für die wenigen Hilfsorganisationen wird die ausreichende Versorgung aller Betroffenen immer schwieriger. "Wir appellieren an beide Konfliktparteien in Sri Lanka, die dringend benötigten Hilfsmaßnahmen zuzulassen. Die Menschen rechnen mit unserer Unterstützung", so Ruben Wedel, Koordinator der Hilfsmaßnahmen der Kindernothilfe, aus Kandy in Sri Lanka.

160.000 Menschen sind seit Ausbruch der Gewalttätigkeiten im Norden und Nordosten Sri Lankas auf der Flucht. Da häufig Häuser Ziel der Angriffe sind, übernachten die meisten Flüchtlinge im Freien. Nahrungsmittel und Trinkwasser werden knapp. Vor allem für Kleinkinder und alte Menschen ist die derzeitige Situation lebensbedrohlich.

Quelle: Pressemitteilung Kindernothilfe

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