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Israels Staatspräsident Peres fordert "unverzügliche Verhandlungen" mit Palästinensern

Archivmeldung vom 10.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Schimon Peres Bild: Agência Brasil (Department of Press and Media) / de.wikipedia.org
Schimon Peres Bild: Agência Brasil (Department of Press and Media) / de.wikipedia.org

In derselben Woche, in der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die deutsche Haltung zu Israel kritisiert hat, entwirft Staatspräsident Schimon Peres im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ein komplettes Gegenbild israelischer Politik. Anders als der Premier hält der Staatschef die Beziehungen zu Deutschland für "tadellos".

Kanzlerin Angela Merkel, so Peres, "hat ihre Überzeugungen und bleibt ihnen treu". Er habe "Hochachtung vor ihr". Für die Enthaltung Deutschlands bei der Uno-Abstimmung über den Beobachterstatus der Palästinenser zeigt der Präsident Verständnis: "Diese Abstimmung war für Deutschland ein Ausdruck seiner europäischen Haltung." Peres verspricht, dass sich die letzten vier Jahre israelischer Politik, die vor allem durch die Stagnation des Friedensprozesses gekennzeichnet waren, "nicht wiederholen werden".

Israel habe "keine bessere, keine andere Option als die Zweistaatenlösung". Er sei sicher, dass auch Netanjahu "keinen gemeinsamen Staat von Israelis und Palästinensern möchte", in dem es keinen Frieden geben werde – "wegen der Spannungen, der unterschiedlichen Interessen" und "weil unser Land so klein ist". Deshalb fordert Peres "unverzügliche Verhandlungen" mit den Palästinensern "sofort nach den israelischen Wahlen am 22. Januar".

Im Prinzip, so der Staatspräsident, seien die "Grundzüge eines Abkommens klar", es komme nur noch darauf an, den richtigen Anfang der Verhandlungen zu definieren. Dafür schlägt er vor: "Wir sollten einen Schlussstrich ziehen und sagen, die Sünden der Vergangenheit sind vergeben, wir werden einander nicht länger verklagen." Er sei "hundertprozentig" davon überzeugt, dass er den Frieden mit den Palästinensern noch erleben werde.

Gegenüber dem "Spiegel" erläuterte Peres auch, warum er in der Frage der iranischen Nuklearwaffen eine andere Haltung einnimmt als Regierungschef Netanjahu, der sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen hat, dass Israel notfalls auch allein einen Militärschlag gegen die iranischen Atomanlagen führe! n müsse. Peres hingegen sagt, er verstehe nicht, warum wir "allein vorgehen sollten". Schließlich sei "die iranische Bombe ein Problem für die ganze Welt". Seine Schlussfolgerung: "Ich ziehe es vor, dass dieses Problem von einer Koalition unter Führung der Vereinigten Staaten gelöst wird."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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