Tsakalotos will schnelle Entscheidung des IWF zu Beteiligung an Hilfspaket
Archivmeldung vom 15.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttGriechenlands Finanzminister Efklidis Tsakalotos hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgefordert, über eine Beteiligung am laufenden Hilfsprogramm schnell zu entscheiden. "Die griechische Regierung hat die Mitwirkung des IWF befürwortet, doch was wir brauchen, ist Entschlusskraft", so Tsakalotos in einem Beitrag für die "Bild".
"Wenn der IWF mitwirken will, sollte er schnell entscheiden und keine unvernünftigen Forderungen mehr stellen, während er gleichzeitig mittelfristige Maßnahmen hinsichtlich der Schulden mit unseren europäischen Nachbarn vereinbart." Tsakalotos betonte, sein Land komme mit den Reformen voran. Die Auffassung des IWF, dass sich der Reformprozess verlangsamt habe, sei weit von der Wahrheit entfernt: "Der IWF liegt auch falsch, wenn er zu weiteren Rentenkürzungen und einer Verringerung der Steuererleichterungen aufruft."
Tsakalotos kritisierte, dass der IWF und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf weitere Reformen drängten, denn sie sähen nicht, was bereits erreicht worden sei. Für das Jahr 2017 erwartet der Minister ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent: "Wir haben unser Finanzziel für 2016 um ungefähr 1,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts übertroffen."
Den IWF forderte er dazu auf, keine "unvernünftigen Forderungen" mehr zu stellen. Griechenland befinde sich an einem Wendepunkt. "2017 ist für uns alle ein schwieriges Jahr mit wichtigen Wahlen, dem Brexit, der anhaltenden Flüchtlingskrise und den Ungewissheiten im Zusammenhang mit der neuen amerikanischen Regierung.
Wie könnte Europa besser beweisen, dass es Probleme rechtzeitig lösen kann, als durch das Erreichen eines tragfähigen und sozial gerechten Kompromisses? Warum sollten wir es riskieren, dass ein Erfolg in letzter Minute noch scheitert?", erklärte Tsakalotos.
Quelle: dts Nachrichtenagentur