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"Feindselig und voreingenommen": Russischer Botschafter kritisiert westliche Medien

Archivmeldung vom 20.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sergei Jurjewitsch Netschajew
Sergei Jurjewitsch Netschajew

Bild: Eigenes Werk /OTT

Russlands neuer Botschafter in Deutschland, Sergej J. Netschajew, hat die europäischen Medien scharf für eine ihm zufolge einseitige und aggressive Berichterstattung kritisiert. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Diplomat, der Ton der meisten "Mainstream-Medien" sei "weit von der Objektivität entfernt und kann nicht anders als feindselig und voreingenommen bezeichnet werden". Russische Medien würden sich so etwas nicht erlauben.

Netschajew kritisierte ferner eine "auffallende Russophobie in einigen Mitgliedstaaten" der EU. Vor diesem Hintergrund käme den deutsch-russischen Beziehungen eine besondere Bedeutung zu. "Wir sind strategische Partner in Europa, und von unseren bilateralen Beziehungen hängt sehr, sehr viel ab für das allgemeine Klima und die Stabilität", erklärte er.

Der seit März in Deutschland akkreditierte Botschafter lobte die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, wo er an diesem Freitag seinen Antrittsbesuch absolviert. Ungeachtet der EU-Sanktionen soll am 17. Oktober 2018 in Rostock der dritte Russlandtag stattfinden. "Bei allem politischen Streit bleibt es doch wichtig, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen", sagte Netschajew. Mecklenburg-Vorpommern schaffe mit der Veranstaltung "gute Voraussetzungen für die Zeit nach den Sanktionen, die ohne Zweifel kommen wird".

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte kurz zuvor in der "Schweriner Volkszeitung" bekräftigt, die Veranstaltung trotz der gegenwärtigen politischen Lage stattfinden zu lassen.

Trotz der Sanktionen würden mit EU-Staaten "viele Projekte umgesetzt, die den Interessen aller beteiligten Seiten dienen". Explizit nannte Netschajew die Gaspipeline "Nord Stream 2", über die derzeit "viel spekuliert" werde. "Die Frage an Brüssel wäre, ob die EU es schafft, sich konsolidiert für die Wiederbelebung eines inklusiven Dialogs mit Russland einzusetzen", sagte Netschajew. Die Bevölkerungen würden Projekte wie Nord Stream positiv betrachten.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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