Ist "Katarina" erst der Anfang?
Archivmeldung vom 30.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUS-Präsident George W. Bush gab den Menschen im Süden der USA am Sonntag einen ganz unamerikanischen Rat. Er empfahl die Flucht. Wer vor dem Hurrikan "Katrina" keinen Schutz in festen Gebäuen findet, kann von Glück sagen, wenn er das Naturereignis überlebt. Die Gewalt des Sturmes, mächtige Überflutungen durch meterhohe Wellen, vom Wind aufgepeitscht, sintflutartige Regenfälle der Mensch kann sich gegen diese Kräfte nicht wappnen. Rette sich, wer kann.
Der Streit, ob "Katrina" Vorbotin des Klimawandels ist, tobt heftig.
Höhere Meerestemperaturen geben Wirbelstürmen zusätzliche Kraft. Zwar
zeigen alle Messwerte, dass sich das Wasser der Ozeane erwärmt. Der
exakte Beweis, dass "Katrinas" zerstörerische Kraft Folge
menschlicher Treibhausgase ist, lässt sich nicht führen, dazu ist ein
Hurrikan zu komplex. Das ist aber auch nicht nötig: Weltweit
präsentiert die Wissenschaft Belege für die Erwärmung der Atmosphäre
und das heizt die Wetterküche an.
Bush muss sich fragen lassen, wie lange die USA ihren
energieaufwändigen Lebensstil noch beibehalten wollen, der keinen
Anreiz zum Energiesparen bietet. Er lehnt das Kyoto-Abkommen ab, weil
er die Unternehmen schützen will. Ein Amerikaner produziert bei
ähnlichem Lebensstandard fast doppelt so viel Treibhausgase wie ein
Europäer. Der Sturm gibt den Gegnern dieser Politik mächtig
Rückenwind.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Zeitung