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Finanzspritze: Freddie Mac will 10,6 Milliarden Dollar

Archivmeldung vom 06.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Freddie Mac braucht dringend frisches Geld. Bild: pixelio.de, wrw
Freddie Mac braucht dringend frisches Geld. Bild: pixelio.de, wrw

Der wankende und seit dem Crash von Lehman Brothers unter staatlicher Kontrolle stehende US-amerikanische Hypothekenfinanzierer Freddie braucht erneut Finanzspritzen. Wie der Finanzgigant in der Nacht auf heute, Donnerstag, mitteilte, benötigt man abermals 10,6 Mrd. Dollar, um das weitere Überleben zu sichern.

Die Forderung kommt nicht von ungefähr. Im ersten Quartal erwirtschaftete das Management einen Verlust von 6,7 Mrd. Dollar. Trotz des Finanzierungsbedarfs stabilisiert sich der US-Häusermarkt langsam.

Verluste schlummern in Krediten

"Die Zahl der Zwangsvollstreckungen in den USA liegt gegenwärtig auf einem Höchststand. Darum ist nicht auszuschließen, dass sich das bestehende Risiko auf kurz oder lang auch auf den Sektor der Gewerbeimmobilien überträgt", unterstreicht Erwin Pollex von der deutschen Vermögensverwaltungsgesellschaft Incam gegenüber pressetext. Laut dem Fachmann liegt der weitaus größere Impact aber im Kreditbereich. Das finanzielle Volumen sei dort viel größer. Freddie-Mac-Chef Charles Haldeman gibt sich indes aber optimistisch.

Dass die Finanzkrise alles andere als ausgestanden ist, zeigt sich an den Geschäftszahlen des Unternehmens. Vor einem Jahr war die Situation jedoch noch dramatischer. Damals musste man einen Verlust von 10,4 Mrd. Dollar verkraften. Bisher wurde die Bank mit rund 50 Mrd. Dollar Steuergeldern unterstützt. "Der Staat kann nicht anders als zu helfen. Denn tut er dies nicht und lässt Unternehmen pleite gehen, dann schürt dies Ängste, dass die USA womöglich eine geringe Bonität haben. Das hätte Folgen für die Anleihemärkte", verdeutlicht Pollex.

Unbegrenzte Staatshilfen bis 2012

Die Lage bleibt nicht zuletzt wegen vieler morscher Hypothekenkredite angespannt. Denn auch die ebenfalls angeschlagene Hypothekenbank Fannie Mae ist auch wie Freddie Mac seit dem Fast-Zusammenbruch im September 2008 praktisch komplett in Staatsbesitz. Die Managements der beiden Konzerne können jedoch optimistisch in die Zukunft blicken. Die Regierung hatte ihnen im Dezember vergangenen Jahres staatliche Hilfen in unbegrenzter Höhe bis zum Jahr 2012 zugesichert.

Zusammen mit der neuerlichen Forderung Freddie Macs belaufen sich die Staatshilfen für die beiden Unternehmen inzwischen bereits auf 136,5 Mrd. Dollar. Die Verstaatlichung hatte zur Folge, dass der Staatsanteil am Hypothekengeschäft in den USA in den ersten drei Monaten auf fast 97 Prozent gestiegen ist. "Wie man deutlich sieht, geht die Krise sämtliche Sektoren durch. Bis sich die Lage in den betroffenen Branchen wieder normalisiert hat, wird noch viel Zeit vergehen. Das Ende der Krise wird daher erst zwischen 2013 und 2015 sein", so Pollex.

Quelle: pressetext.austria Florian Fügemann

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