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Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) kritisiert fehlenden politischen Willen bei Bekämpfung von Hungersnöten

Archivmeldung vom 30.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gerd Müller (2019)
Gerd Müller (2019)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Videoporträt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller" / Eigenes Werk

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) findet drastische Worte für das Versagen der Weltgemeinschaft bei der Bekämpfung der Hungerkatastrophe in Afrika. "2000 Milliarden gibt die Welt für Rüstung aus und 190 Milliarden für humanitäre Hilfe und Entwicklungsarbeit. Dieses Missverhältnis kann so nicht weiter bestehen", sagte er am Mittwoch im ARD-Mittagsmagazin.

Sieben Milliarden würden heute fehlen, um den humanitären Bedarf über das Welternährungsprogramm zu decken. "Das ist inakzeptabel", so Müller und beschreibt die Auswirkungen des Lockdowns in Afrika: "Keine Lebensmittelversorgung, kein Transport, keine Arbeitsplätze. 300 Millionen Arbeitsplätze sind verloren gegangen. Und das schlägt sich dann in einer Hungerkatastrophe nieder." Die Weltgemeinschaft müsse jetzt mit einem Corona-Sofortprogramm reagieren und nennt das Engagement Deutschlands als Beispiel.

Deutschland habe seine Unterstützung, die Entwicklungszusammenarbeit, in den letzten acht Jahren verdoppelt. Der Beitrag zu internationalen Organisationen wie dem Welthungerprogramm, dem Welternährungsprogramm, sei in den letzten drei Jahren ebenfalls verdoppelt worden. "Wenn alle so handeln würden, dann könnten wir diese Herausforderungen lösen", so Müller. Aber es sei leider so, "dass zehn Länder der Welt neunzig Prozent aller humanitären Mittel und aller Entwicklungsgelder finanzieren. Und hier ist größere Solidarität angesagt, G20 und darüber hinaus. Jeder trägt Verantwortung und eine gemeinsame Verantwortung."

Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)

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