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Polen: Deutschland wird Führungsrolle in EU nicht gerecht

Archivmeldung vom 19.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Polen, EU und BRD
Polen, EU und BRD

Bild: steffen hellwig / pixelio.de

Der polnische Vize-Außenminister Szymon Szynkowski vel Sęk hat Deutschland vor dem Hintergrund der russischen Offensive in der Ostukraine zum Handeln aufgefordert. Das Zögern der Bundesregierung sei enttäuschend, sagte er am Dienstag im RBB-Inforadio. Er fordere so schnell wie möglich - am besten sofort - ein Öl-, Gas- und Kohle-Embargo.

Die Ukraine müsse auch mehr Waffen und eine konkrete EU-Beitrittsperspektive bekommen. "Man muss auf diese Logik verzichten, dass wir jetzt nicht viel machen sollen, um Russland nicht zu provozieren." Russland sei ein Aggressor und die Ukraine ein Opfer.

"Wir als Europäische Union sind insofern auch ein Opfer, weil unsere zukünftige Sicherheit und Stabilität bedroht ist." Deutschland werde seiner Führungsrolle in der EU nicht gerecht, so der polnische Vize-Außenminister. "Von führenden Staaten würde ich erwarten, insbesondere in einer Krise, ein wirklicher Leiter zu sein, ein Staat, der Entscheidungen trifft, denen andere Länder folgen." Das sehe man von Deutschland leider nicht. Er freue sich aber, dass immer mehr deutsche Politiker verlangen, dieser Verantwortung nachzukommen. Wenn man der Ukraine jetzt nicht helfe, müsse man in Europa jahrelang mit den Konsequenzen leben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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