Außenstaatsminister (SPD) ruft zur Aufnahme von Flüchtlingskindern auf
Archivmeldung vom 23.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttIn der Bundesregierung mehren sich Stimmen für eine Aufnahme von Kindern aus überfüllten griechischen Flüchtlingslagern. "Ich werbe seit einem Jahr dafür, für diese überschaubare Zahl von geflüchteten Minderjährigen eine pragmatische, rasche, humanitäre Lösung zu finden. Ich weiß, dass eine Reihe von Kommunen in Deutschland bereit wäre, Kinder und Jugendliche aufzunehmen", sagte Außenstaatsminister Michael Roth (SPD) dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Der SPD-Politiker fügte hinzu: "Tausende Kinder harren teilweise seit Jahren in griechischen Flüchtlingslagern wie Moria aus. Und das unter unzumutbaren Bedingungen. Da darf Europa nicht wegschauen." Wenn die EU nicht zu einer gemeinsamen Linie finde, müssten hilfswillige Gemeinden vorangehen. "Wir drehen uns immer wieder im Kreis, da es in der EU kaum Unterstützung für eine Aufnahme gibt. Zeigen wir endlich mehr Humanität und Solidarität. Nicht nur zur Weihnachtszeit", sagte Roth dem RND.
Zuvor hatte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, eine neue Initiative zur Verteilung der Menschen in der EU gefordert. Man dürfe Griechenland nicht allein lassen. Die neue EU-Kommission müsse schnell einen neuen Anlauf zu einer fairen Verteilung der Geflüchteten auf die EU-Staaten unternehmen, sagte die SPD-Politikerin dem RND. Grünen-Chef Robert Habeck hatte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" die Bundesregierung aufgefordert, bis zu 4.000 Kinder von den griechischen Inseln zu holen - auch ohne europäischen Konsens.
Quelle: dts Nachrichtenagentur