Erdbeben in Südostasien: Bislang kein Hilfeersuchen an Deutschland

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Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien ist in Berlin noch kein offizielles Hilfeersuchen eingegangen. Das sagte ein Sprecher des Auswärtiges Amtes am Freitag auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.
Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte, dass das Technische
Hilfswerk (THW) die Lage vor Ort "sehr genau" beobachte und
Möglichkeiten eines Einsatzes prüfe. Voraussetzung für eine Entsendung
sei jedoch ein offizielles internationales Hilfeersuchen der betroffenen
Länder, fügte sie hinzu.
Laut Medienberichten hatte die
Militärjunta des besonders betroffenen Myanmar den Notstand ausgerufen
und in einem außergewöhnlichen Schritt um internationale Hilfe gebeten.
Dem deutschen Helmholtz-Zentrum für Geoforschung und der
US-Erdbebenwarte (USGS) zufolge hatte das Beben, dessen Epizentrum in
Myanmar, nahe der Stadt Sagaing, verortet wurde, eine Stärke von 7,7.
Ein zweites Beben zwölf Minuten später soll die Stärke 6,4 gehabt haben.
Der Erdbebenherd befand sich in nur etwa zehn Kilometern Tiefe.
In
Myanmar kamen laut Medienberichten mindestens 15 Menschen ums Leben.
Aus dem Nachbarland Thailand meldeten die Behörden mindestens drei Tote.
Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen. In der zweitgrößten
Stadt Myanmars Mandalay soll eine Moschee eingestürzt sein. In der
thailändischen Hauptstadt Bangkok brach der Rohbau eines 30-stöckigen
Hochhauses durch die Erschütterungen zusammen. Dabei wurden etliche
Personen verschüttet.
Das deutsche Auswärtige Amt weiß zurzeit
noch nicht, ob darunter auch Deutsche sein könnten. "Wir haben zum
jetzigen Zeitpunkt noch keine Erkenntnisse von deutschen Opfern", sagte
ein Sprecher des Auswärtigen Amts ebenfalls auf Anfrage der dts
Nachrichtenagentur.
Allerdings beobachte man die Situation "sehr
genau" und stehe mit den Auslandsvertretungen und Behörden in der Region
in Kontakt. Das diplomatische Personal vor Ort sei wohlauf. In
Anbetracht dessen, dass schon länger eine Reisewarnung für Myanmar
bestehe, rechne man "nicht mit sehr vielen deutschen Staatsangehörigen",
die sich dort aufhalten, fügte der Sprecher hinzu.
Auch
Deutsche, die sich in anderen südostasiatischen Staaten wie Thailand
aufhalten, sollten sich jedoch in die Krisenvorsorgeliste des
Auswärtigen Amts (Elefand) eintragen, hieß es.
Quelle: dts Nachrichtenagentur