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Neudeck kritisiert fehlende Strategie Europas in der Flüchtlingspolitik

Archivmeldung vom 10.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rupert Neudeck Bild: Axel Peiss / wikipedia.org
Rupert Neudeck Bild: Axel Peiss / wikipedia.org

Die Europäische Union hat nach Ansicht des Publizisten Rupert Neudeck noch keine Strategie, um Flüchtlingen zu helfen. Im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe) kritisierte der Gründer der Hilfsorganisation "Cap Anamur" und des internationalen Friedenskorps Grünhelme zudem die "westliche Heuchelei, die alle Schuld den Schleusern zuweist".

Diese bremse man nur, indem man ihnen die Gelegenheiten für ihre Geschäfte raubt. Neudeck plädiert für die Möglichkeit der legalen Einreise der Menschen aus den Flüchtlingslagern in Jordanien, Libanon und der Türkei nach Europa. Die Abwanderung Jugendlicher aus afrikanischen Staaten könne durch die Errichtung von Ausbildungszentren eingedämmt werden.

Nach Neudecks Einschätzung ist die deutsche Bevölkerung mehrheitlich nicht gegen die Aufnahme von Flüchtlingen. Kategorisch lehnt er die Einteilung in "richtige" und "falsche" Flüchtlinge ab: "Egal, ob sie vor politischen Repressalien, Armut oder Kriegen fliehen - es sind Menschen in Not, die unserer Hilfe bedürfen." Den Einsatz von Kriegsschiffen europäischer Staaten zur Rettung von Menschenleben im Mittelmeer nennt der studierte Philosoph und Theologe einen "weltgeschichtlich erstmaligen Vorgang, der uns an die biblische Verheißung von 'Schwerter zu Pflugscharen' erinnert".

Quelle: neues deutschland (ots)

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