AfD: Der Euro bringt Menschen gegeneinander auf, nicht zusammen
Archivmeldung vom 20.08.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Wir respektieren die theologische Kompetenz von Erzbischof Zollitsch, aber er sollte auch unsere Kompetenz in volks- und finanzwirtschaftlichen Fragen respektieren," so die Antwort von Prof. Bernd Lucke, Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD) auf die Aussage des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch, die AfD habe seinen Segen nicht. Bereits am 8. August hatte sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz gegenüber dem Badischen Tagblatt so geäußert. Im Interview bezeichnete er die AfD als einen Zusammenschluss von ein paar "Nostalgikern", die zurück zu den Nationalstaaten wollten.
Lucke wies diese Behauptung als unsachlich und unbegründet zurück. "Europa besteht aus Nationalstaaten", betonte er. "Es ist ein Konsens aller Parteien, dass dies auch so bleiben soll. Aber gerade weil wir ein zukunftsfähiges Europa anstreben, dürfen wir nicht auf Zuruf Schulden übernehmen und den eigenen Steuerzahlern auflasten." Vielmehr bräuchten wir Änderungen an der Währungsunion, da es insbesondere den südlichen Ländern an Wettbewerbsfähigkeit mangele. In Griechenland, Portugal, Spanien oder auch Italien litten die Menschen extrem an der hohen Arbeitslosigkeit. 50 Prozent oder mehr der Jugendlichen dieser Länder seien ohne Arbeit. Ohne Arbeit zu sein, heiße für sie meist auch, ohne Zukunft zu sein. Innerhalb der Eurozone werde es vielen Staaten nicht möglich sein, die dramatisch hohen Arbeitslosenquoten zu senken, konstatiert der Ökonom Lucke. "Diese Staaten mittels des Euro auf ein deutsches Modell zu zwingen, bringt die Völker nicht zusammen, sondern gegeneinander auf. Das ist sicherlich keine christliche Politik", so Bernd Lucke abschließend.
AfD fordert Mut zur Wahrheit
"Das dritte Griechenlandhilfspaket, das Bundesfinanzminister Schäuble heute angekündigt hat, wird eine reine Schenkung", erklärt Bernd Lucke, Sprecher der Alternative für Deutschland. "Griechenlands Schuldentragfähigkeit liegt bei maximal 100 Milliarden Euro, die griechische Staatsschuld beträgt aber bereits jetzt 350 Milliarden Euro. Ein Schuldenschnitt ist daher nach Ansicht aller Experten unvermeidlich." Der Bundesfinanzminister räume aber nur genau soviel ein, wie unbedingt notwendig. "Davon die Karten auf den Tisch zu legen und der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken, ist er meilenweit entfernt", kritisiert Bernd Lucke Wolfgang Schäuble scharf. Dieser hatte auf einer Wahlkampfveranstaltung eingeräumt, dass Griechenland ein neues Hilfsprogramm brauchen werde. Bisher galt die Sprachregelung, dass sich die Regierung hier alle Optionen offen halten, um die griechischen Reformanstrengungen nicht zu schwächen. Einen weiteren Schuldenschnitt für das krisengebeutelte Land werde es aber nicht geben, so der Bundesfinanzminister.
Dies werde ihm wohl erst nach der Wahl wieder einfallen, wenn es daran gehe, den Bürgern die tatsächliche Rechnung zu präsentieren. Diese werde es in sich haben, so der AfD-Sprecher weiter. "Die Wähler aber haben es verdient, dass ihnen vor der Wahl reiner Wein eingeschenkt wird. Hierzu aber fehlt der Regierung genauso wie der Opposition der Mut, denn alle etablierten Parteien haben seit der Euroeinführung systematisch gelogen und warnenden Stimmen nicht nur ignoriert, sondern bewusst marginalisiert, lächerlich gemacht oder in die rechte Ecke gestellt." Dieses Mal aber hätten die Wähler mit der Alternative für Deutschland die Möglichkeit für einen echten Politikwechsel zu stimmen: "Deshalb bin ich für den 22. September auch sehr zuversichtlich", so Lucke.
Quelle: Alternative für Deutschland (ots)