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Oettinger will Führungsrolle in neuer EU-Kommission

Archivmeldung vom 05.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Günther Oettinger 2013
Günther Oettinger 2013

Foto: RudolfSimon
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger sieht sich in der nächsten EU-Kommission in einer Führungsrolle. "Es spricht vieles für eine Clusterbildung in der neuen EU-Kommission. Jemand, der schon mehr als vier Jahre Erfahrung mit der Arbeit der EU-Kommission einzubringen hat, wäre sicher für die Führung eines Clusters geeignet", sagte Oettinger der "Welt am Sonntag". Er bewirbt sich damit um einen der Vizepräsidenten-Posten, die künftig und anders als heute je einen großen Themenbereich koordinieren und sich von anderen Kommissaren zuarbeiten lassen sollen.

Der designierte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte angekündigt, den Zuschnitt seiner Kommission entlang solcher "Cluster" zu gestalten. "Letztlich ist es der Präsident, der zu entscheiden hat, aber die Pläne liegen bereit", sagte Oettinger, der in der dieser Woche vom heutigen Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso bereits zum Vizepräsidenten ernannt worden ist.

Oettinger ist seit mehr als vier Jahren deutscher EU-Kommissar, zuständig für Energie. In der nächsten Kommission, die am 1. November die Arbeit aufnehmen soll, will er seinen Aufgabenbereich erweitern. "Ich sehe meine Aufgabe in der nächsten EU-Kommission im großen Feld der Wirtschaft. Das reicht von Binnenmarkt über Wirtschaft und Währung, über den Handel zu Industrie und eben Energie", sagte Oettinger.

Oettinger will Europäisierung der Energie-Fördersysteme bis 2020

EU-Kommissar Günther Oettinger will bis 2020 eine Europäisierung der Energie-Fördersysteme erreichen. "Wir müssen ein Fördersystem für Erneuerbare Energien schaffen, bei dem es keinen Unterschied macht, wo der Ökostrom produziert wird", sagte er der "B.Z. am Sonntag". Für die deutschen Steuerzahler könnte dies unterm Strich Kostenvorteile bringen, weil die Standorte im Süden billiger produzierten. "Wir könnten mit dem gleichen Geld größere Strommengen fördern und die Quote der Erneuerbaren in unserem Strommix, die ja stetig ansteigt, mit weniger Fördergeld erreichen", so Oettinger. Dazu sei freilich ein Ausbau der Infrastruktur erforderlich.

Im Gas-Fracking sieht der EU-Kommissar einen wichtigen Beitrag zur Energie-Unabhängigkeit der EU: "Europäisch schätze ich das Potenzial so ein, dass wir langfristig etwa ein Zehntel unseres Bedarfs auf diesem Wege sichern können." Damit könnte erreicht werden, "dass bei sinkender Gasproduktion unserer herkömmlichen Quellen die Abhängigkeit von Importen zumindest nicht weiter steigt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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