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EU-Kommission drückt bei Flüchtlings-Hotspots aufs Tempo

Archivmeldung vom 19.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dimitris Avramopoulos
Dimitris Avramopoulos

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angesichts der weiterhin ungebremsten Zustroms von Hunderttausenden Flüchtlingen drückt die EU-Kommission aufs Tempo. EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulos sagte der "Süddeutschen Zeitung", die in Griechenland und Italien geplanten Hotspots seien in vier Wochen voll einsatzbereit.

In den Hotspots sollen künftig alle ankommenden Flüchtlinge umgehend registriert werden, um sie anschließend innerhalb der Europäischen Union zu verteilen. Dazu gehört auch, ihnen Fingerabdrücke zu nehmen und ihre Daten in einer EU-Sicherheitsdatei zu überprüfen. Avramopoulos räumte ein, dass es angesichts der zunehmend heftigen Debatte um den richtigen Kurs nötig sei, schnell Fortschritte zu erreichen.

"Wir haben nicht mehr als vier Wochen Zeit, um an den Grenzen Ergebnisse zu erzielen", so der Kommissar vor allem mit Blick auf die politisch angespannte Lage in Deutschland. Der EU-Kommissar betonte, dass ein Ende des großen Zustroms an Flüchtlingen noch nicht absehbar sein. Er sei im Gegenteil in Sorge, dass "in den nächsten Monaten die Zahlen noch höher sein werden". Er warnte allerdings davor, den Schengen-Raum anzutasten, um den ungezügelten Zustrom von Flüchtlingen eindämmen zu wollen. "Länder wie Griechenland aus dem Schengen-Raum auszuschließen, wird das Problem nicht lösen", sagte Avramopoulos mit Blick auf Bemühungen in Wien und Berlin, strenge Grenzkontrollen entlang Grenzen von Slowenien, Kroatien und Österreich einzuführen.

"Das wird überhaupt nicht helfen, die Flüchtlinge werden trotzdem kommen", fügte er hinzu. Wer einzelne Länder ausschließen wolle, der riskiere vielmehr, dass die europäische Krise weiter verschärft werde. "Der Ausschluss würde den Anfang vom Ende Schengens markieren. Wir hätten Schneeballeffekte, es wäre der Beginn des Endes von Europa".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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