Terror-Experte Steinberg: Bürgerkrieg macht die Situation jetzt unübersichtlicher
Archivmeldung vom 13.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Terrorismusexperte Guido Steinberg geht davon aus, dass sich die Rahmenbedingungen für Entführungsopfer im Irak seit den Fällen Susanne Osthoff und Thomas Nitzschke/René Bräunlich verändert haben.
"Der wesentliche Unterschied ist, dass es im Irak
jetzt einen Bürgerkrieg gibt; das macht die Situation
unübersichtlicher", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) mit Blick auf den
aktuellen Fall. "Im Übrigen werden ausländische Geiseln nicht mehr so
gezielt getötet." Steinberg erklärte weiter: "Das grundlegende
Problem besteht darin, dass in der Vergangenheit Lösegeld bezahlt
wurde und dass darüber so breit berichtet worden ist." Darüber müsse
man offen reden. Denn es schaffe den Anreiz für neue Entführungen.
Steinberg ist Mitarbeiter der Berliner Stiftung Wissenschaft und
Politik und Spezialist für den internationalen islamistischen
Terrorismus und den Irak. Zuvor war er im Bundeskanzleramt tätig.
Über die Hintergründe des aktuellen Falles weiß Steinberg nach
eigenen Worten bislang nichts.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung