Schwabe: Viele Jesidinnen noch in syrischen Gefangenenlagern
Archivmeldung vom 01.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićZehn Jahre nach dem Überfall der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die Jesiden im Nordirak sind noch immer Angehörige der religiösen Minderheit den Extremisten ausgeliefert.
Der Religionsfreiheitsbeauftragte der Bundesregierung, Frank Schwabe
(SPD), sagte der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe) mit Blick auf
die damals verschleppten und bis heute verschwundenen Jesidinnen: "Von
vielen weiß man, dass sie in Gefangenenlagern in Syrien sind, wo auch
ehemalige IS-Kämpfer festgehalten werden. Sie sind also noch bei eben
jenen Extremisten, die jesidische Frauen vergewaltigt und
zwangsverheiratet haben." Im Grunde genommen lebten sie somit in diesen
Freiluftgefängnissen noch nach IS-Regeln.
Schwabe fügte hinzu:
"Die jesidischen Frauen sind zusätzlich noch in der ausweglosen
Situation, dass sie Kinder bekommen haben und nicht wissen, ob sie mit
ihnen in ihre Gemeinschaft zurückkehren können." Was den Kontakt zu den
Jesidinnen besonders schwierig macht, erläutert der SPD-Politiker so:
"Das Al-Hol-Camp, das größte Lager mit bis zu 60.000 Insassen in
Nordsyrien, befindet sich in einem von Kurden beherrschten Gebiet. Die
kurdischen Kräfte sind international nicht anerkannt, weshalb es für
internationale Organisationen kaum Zugang zu dem Camp gibt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur