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Grüne und CDU kritisieren Schröders Wahl in Rosneft-Aufsichtsrat

Archivmeldung vom 29.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Erhobener Zeigefinger (Symbolbild)
Erhobener Zeigefinger (Symbolbild)

Bild: CFalk / pixelio.de

CDU und Grüne kritisierten die Wahl Gerhard Schröders zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats von Rosneft. "Auch ein ehemaliger Bundeskanzler hat weiterhin eine staatspolitische Verantwortung, die er nicht auf dem Altar eigener finanzieller Interessen opfern darf", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Michael Grosse-Brömer, der F.A.Z.

Es sei inakzeptabel, dass Schröder in den Aufsichtsrat eines russischen Energie-Konzerns gehe, gegen den die EU mehrfach einstimmig Sanktionen verhängt habe und der ein zentraler Baustein im Machtsystem von Präsident Putin sei. "Mit seiner eigennützigen Entscheidung stellt sich Schröder gerade im Hinblick auf die Ukraine-Krise gegen die Sicherheitspolitik aller 28 EU-Länder", so Grosse-Brömer weiter.

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir sagte der Zeitung: "Nach Gasprom und Nordstream lässt sich Altkanzler Schröder nun auch beim russischen Erdölriesen Rosneft, der vom Kreml kontrolliert wird, auf die Gehaltsliste setzen." Es sei deshalb fraglich, wo heute die Loyalitäten von Schröder lägen. "Ich erwarte von einem Altkanzler, dass er durch sein Verhalten nicht die Politik der aktuellen Bundesregierung und EU konterkariert", so Özdemir.

"Schröders Argument, er suche das Gespräch mit Russland, klingt hohl, wenn er gleichzeitig ein saftiges Gehalt vom Gesprächspartner einstreicht. Ein Kuschelkurs gegenüber Putin und seinem engsten Umfeld wird die Gewalt in der Ostukraine sicherlich nicht beenden. Im Gegenteil, Schröder erweckt damit den Eindruck, dass für uns Europäer am Ende wirtschaftliche Interessen mehr zählen könnten als das Völkerrecht."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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