Pakistans Premier begrüßt afghanische Initiative für Gespräche mit Taliban
Archivmeldung vom 10.11.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Dennis WitteDer pakistanische Premierminister Nawaz Sharif begrüßt die Initiative für Friedensgespräche mit den Taliban im Nachbarland Afghanistan: "Seinen Aufruf zu Friedensverhandlungen an die Taliban hat Präsident Ghani sicher sorgfältig erwogen", sagte Sharif vor seinem am Montag beginnenden Staatsbesuch in Berlin der "Welt".
"Da ich sehr fest glaube, dass Afghanistan stabilisiert werden muss und da dies auch das Ziel des Präsidenten und seines Koalitionspartners Abdullah Abdullah ist, hoffe und bete ich für ihren Erfolg. Sie reden mit jedem und das ist der richtige Ansatz." Seine Regierung sei bereit, die Gespräche zu unterstützen, sagte Sharif. "Wir werden tun, was wir können, um ihnen zu helfen. Ein stabiles Afghanistan ist uns ein wichtiges Anliegen."
Die Taliban sind in beiden Ländern aktiv. Pakistans Militärgeheimdienst werden aber enge Beziehungen zu den afghanischen Taliban nachgesagt. Sharif widersprach jedoch vehement dem Vorwurf, sein Land unterstütze die Taliban: "Ich kann keine Logik hinter solchen Anschuldigungen erkennen", sagte Sharif. "Wir sind ein Land, das die Terroristen bekämpft, das ihre Netzwerke zerschlägt, das ihre Rückzugsgebiete beseitigt."
Er fügte hinzu: "Etwa 50.000 Menschen sind durch den Terror umgekommen. Unsere Wirtschaft hat sehr schwer gelitten. Wieso sollten wir zugleich Terroristen unterstützen?" Im Juni starteten Pakistans Streitkräfte eine Offensive gegen die Taliban und verbündete Gruppen im afghanischen Grenzgebiet Nordwasiristan, die noch immer andauert. Die internationale Schutztruppe Isaf zieht Ende des Jahres aus Afghanistan ab. Die Bundeswehr soll dann mit einem Ausbildungs- und Unterstützungskontingent von 600 bis 800 Mann am Hindukusch stationiert bleiben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur