Türkei: Landesweite Ausgangssperre
Archivmeldung vom 17.11.2020
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDie Türkei hat wieder strengere Regeln gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen. Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Ankara landesweite Ausgangsbeschränkungen für die Wochenenden an. Sie gelten zwischen 20:00 Uhr abends und 10:00 Uhr am nächsten Morgen, wie das online Magazin "Sputnik" berichtet.
Weiter heißt es dazu auf deren deutschen Webseite: "Der Unterricht in Schulen wird wieder auf Online-Angebote umgestellt. Zudem dürfen Restaurants und Cafés nur noch Lieferdienste anbieten. Kinos werden bis Ende des Jahres geschlossen. Besondere Beschränkungen solle es für junge Menschen unter 20 Jahren und Ältere über 65 Jahre gelten, kündigte Erdogan weiter an. Details sollen demnächst vom Innenministerium bekannt gegeben werden.
Der Präsident begründete die Verschärfungen mit einem „ernsthaften“ Anstieg der Fallzahlen in mehreren Städten wie der Millionenmetropole Istanbul. Wie schwer das 83-Millionen-Land betroffen ist, lässt sich schwer einschätzen. Die Regierung gibt nur die tägliche Zahl der Infizierten mit Symptomen an. Etwa 11.000 Menschen sind nach offiziellen Angaben bislang an oder mit Covid-19 gestorben.
Die Bürgermeister von Istanbul und der Küstenmetropole Izmir, Ekrem Imamoglu und Tunc Soyer, hatten zuletzt scharfe Maßnahmen gefordert , um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Soyer sagte, in Izmir komme hinzu, dass wegen eines Erdbebens Ende Oktober Vorsichtsmaßnahmen nicht immer eingehalten werden könnten. Ärztevertreter warnten, dass Krankenhäuser an ihre Grenzen stießen.
Die Türkei hatte das öffentliche Leben im April und Mai wegen der Verbreitung des Virus eingeschränkt. Es gab Ausgangssperren an Wochenenden und Reisebeschränkungen. Anfang Juni wurden die Maßnahmen weitestgehend aufgehoben. Wie in anderen Ländern hat sich die Lage inzwischen wieder verschlimmert. Die Bundesregierung setzte im Oktober eine Reisewarnung für die gesamte Türkei wieder in Kraft. "
Quelle: Sputnik (Deutschland)