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Merkel setzt auf Zusammenarbeit mit Japan

Archivmeldung vom 07.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Screenshot aus dem Youtube Video "Merkel setzt auf Zusammenarbeit mit Japan"
Screenshot aus dem Youtube Video "Merkel setzt auf Zusammenarbeit mit Japan"

Für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre bevorstehende Japan-Reise "eine sehr große Bedeutung". Wie Merkel in ihrem neuen Video-Podcast erklärte, will sie Premierminister Abe und der japanischen Regierung das Programm der deutschen G7-Präsidentschaft vorstellen, sagte die Bundeskanzlerin in ihrem wöchentlichen Podcast.

Aber auch die bilateralen Beziehungen seien sehr wichtig. "Japan ist der zweitgrößte Handelspartner für Deutschland in Asien, und wir teilen gemeinsame Werte und Vorstellungen", sagte die Bundeskanzlerin. Besonderes Gewicht legte Merkel auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Das geplante Gespräch mit japanischen Forschern werde ein Höhepunkt ihrer Reise sein, sagte die Bundeskanzlerin. Die Wissenschaftskooperation zwischen Deutschland und Japan habe eine lange Tradition, es gebe in verschiedenen Bereichen "viel Gemeinsamkeit" - auch wenn die beiden Länder geografisch weit voneinander entfernt lägen.

Merkel wünsche sich allerdings weitere Begegnungen: "Bei allem, was Philosophie ausmacht, könnten wir noch mehr tun." Beide Länder, so die Bundeskanzlerin, hätten einen vergleichsweise hohen Lebensstandard, aber auch "ein demografisches Problem". Wenn Deutschland und Japan ihren Lebensstandard erhalten wollten, "dann müssen wir - gerade dort, wo es um Innovation geht, um Patente geht, um Wissenschaft geht, um neue Ergebnisse - führend sein", betonte Merkel.

Mit Blick auf den Reaktorunfall in Fukushima vor vier Jahren sagte Merkel, Deutschland habe damals sehr mitgefühlt und "weitreichende Entscheidungen getroffen, nämlich schneller aus der Kernenergie auszusteigen". Deutschland setze jetzt sehr auf erneuerbare Energien, und sie glaube, "Japan sollte auch diesen Weg gehen - und geht ihn ja auch".

Deutschland und Japan, so die Bundeskanzlerin, sollten diesen Weg auch ein Stück zusammen gehen. Sie werde deshalb bei ihrem Japan-Besuch auch über den Ausbau erneuerbarer Energien sprechen. Vielleicht seien die Wege etwas unterschiedlich, was die Kernenergieanbelange. "Aber ich", sagte Merkel, "kann nur aus der Erfahrung von Fukushima sagen: Sicherheit ist das oberste Gebot."

Grüne: Merkel sollte in Japan für Energiewende werben

Die Grünen fordern Bundeskanzlerin Angela Merkel angesichts ihrer Reise nach Japan auf, in dem asiatischen Inselstaat für eine Energiewende zu werben. "Merkel kann am Beispiel Deutschland aufzeigen, welche Chancen erneuerbare Energien als Alternative zum Atomstrom bieten", sagte die atompolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sylvia Kotting-Uhl, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Japan hatte nach der Katastrophe von Fukushima vor ziemlich genau vier Jahren den Atomausstieg beschlossen, diesen aber wieder zurückgenommen. Die Kosten für den Import fossiler Energieträger wie Kohle, Gas oder Öl waren extrem gestiegen. "Das Land hat unglaublich gute Voraussetzungen für das Gelingen einer Energiewende - viel bessere noch als Deutschland", sagte Kotting-Uhl etwa mit Verweis auf günstige Bedingungen für Windkraft. Es sei wichtig, dass die Kanzlerin den Japanern Chancen aufzeige und deutsche Unterstützung bei einer Energiewende zusage.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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