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Ukrainische Polizei löst pro-europäische Demonstration gewaltsam auf

Archivmeldung vom 30.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Viktor Janukowitsch
Viktor Janukowitsch

Foto: Denniss
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der Ukraine ist am frühen Samstagmorgen eine Demonstration gegen Präsident Viktor Janukowitsch und für einen europäischen Kurs des Landes gewaltsam aufgelöst worden. Nach Angaben von Augenzeugen setzte die Polizei Rauchgranaten gegen die Protestierenden ein und vertrieb sie anschließend mit Gummiknüppeln.

Bereits am Freitagabend waren in der ukrainischen Hauptstadt Kiew etwa 10.000 Menschen auf die Straße gegangen, mehrere Personen versammelten sich auf dem Platz der Unabhängigkeit. Hintergrund der Proteste ist die Weigerung der Regierung, ein jahrelang ausgehandeltes Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union (EU) nicht zu unterzeichnen. Gescheitert war der Abschluss, der eigentlich auf dem EU-Gipfel in Vilnius Ende der letzten Woche erfolgen sollte, unter anderem an Differenzen hinsichtlich der Behandlung der inhaftierten Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko.

Die ukrainische Führung hatte vor mehr als einer Woche angekündigt, sich statt in Richtung EU nun wieder mehr in Richtung Russland öffnen zu wollen.

Klitschko fordert Machtwechsel in der Ukraine

Der ukrainische Oppositionspolitiker und Boxweltmeister Vitali Klitschko fordert einen Machtwechsel in seiner Heimat. "Das Volk will mehrheitlich, dass das Assoziierungsabkommen (mit der EU) unterzeichnet wird", sagte der Parlamentsabgeordnete im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Der nächste demokratische Präsident wird den Vertrag unterschreiben. Ich schließe daher nicht aus, dass es vorgezogene Wahlen geben wird", so der deutsch-ukrainische Sportler und Abgeordnete weiter.

Der 42-Jährige beabsichtigt, für das Präsidentenamt zu kandidieren. Er beklagte, bereits jetzt von den Behörden behindert zu werden. "Als Boxer habe ich oft genug im Ring gestanden. Aber ich glaube, als Politiker steht mir mein schwierigster Kampf noch bevor", sagte Klitschko dem Magazin. "Denn hier gibt es keine Regeln. Dafür Lügen und Schläge unter die Gürtellinie."

Dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch wirft Klitschko Bereicherung und Erpressung vor. Janukowitsch wolle keine Annäherung an die EU, sondern "das Land weiter ungestört plündern". Dass die ukrainische Regierung von der EU Millionen Euro für die Freilassung der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julija Timoschenko verlange, erinnere ihn an "die Taktik der Piraten in Somalia: Sie nehmen erst Geiseln und lassen sie dann für hohes Lösegeld frei."

Ukraine: Opposition fordert Neuwahlen

In der Ukraine hat sich die Oppositionspartei "Udar", an deren Spitze der Boxer Vitali Klitschko steht, am Samstag für vorgezogene Präsidenten- und Parlamentswahlen ausgesprochen. Medienberichten zufolge haben sich ukrainische Oppositionsparteien darüber hinaus auf einen Generalstreik als Protestaktion gegen Präsident Wiktor Janukowitsch und seinen pro-russischen Kurs geeinigt. Dieser Einigung war die gewaltsame Auflösung einer Demonstration von EU-Befürwortern vorausgegangen. Dabei seien sowohl Demonstranten als auch Polizisten verletzt worden. Mindestens 35 Menschen sollen verhaftet worden sein.

Für Sonntag seien weitere Protestaktionen angekündigt worden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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