Über 600 Geflüchtete überwinden Grenzzaun von spanischer Exklave
Archivmeldung vom 26.07.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta haben am Donnerstagmorgen mehr als 600 Geflüchtete den Grenzzaun gestürmt. Es handelt sich nicht nur um einen der größten Anstürme der vergangenen Jahre, sondern auch um einen der gewalttätigsten, wie die "El País" berichtet.
Dabei setzten die Geflüchteten selbst gebaute Flammenwerfer, Stöcke und Branntkalks, die bei Berührung mit der Haut Verätzungen auslösen, gegen die Polizei ein. Insgesamt benötigten 132 Personen medizinische Hilfe, darunter auch 22 Polizisten. Hunderte Geflüchtete wurden noch auf marokkanischen Boden am Fuße des Zauns von der Polizei gestoppt und zurückgeschickt, obwohl laut der neuen spanischen Regierung sogenannte Push-Back-Abschiebungen nicht mehr zulässig sind. Denn dadurch könne nicht geprüft werden, ob es sich bei den Personen um Kriegsgeflüchtete mit einem Anspruch auf Asyl handelt.
Ceuta ist eine spanische Stadt an der Nordafrikanischen Küste. Die 8,4 Kilometer lange Grenze zu Marokko ist von einem sechs Meter hohen doppelten Zaun umgeben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur