Paul Schäfer: Kriegerische Verstrickung der Bundeswehr in Kampfgebieten Afghanistans nimmt zu
Archivmeldung vom 07.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Einsatz mehrerer Bundeswehrsoldaten im Süden Afghanistans, erklärt der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Paul Schäfer:
Nach der Entsendung der Tornados vornehmlich zur
Kampfunterstützung im Süden und Osten des Landes, sollen jetzt
Bundeswehrsoldaten an der Propagandafront eingesetzt werden. Mit
Lautsprecherwagen und US-Verbindungsoffizier soll der dortigen
Bevölkerung der Sinn der ISAF-Mission in Afghanistan erläutert
werden. Eine echte Herausforderung für die betreffenden Spezialisten.
In drei bis vier Wochen sollen sie vermitteln, warum die NATO nur das
Beste will - auch wenn es bei deren Militäroperationen viele zivile
Opfer zu beklagen gibt.
Zusätzlich sollen deutsche Soldaten, die afghanisches Militär
ausbilden helfen, eine Dienstreise zu dem von ihnen betreuten und
inzwischen in den Süden verlegten Truppenteil durchführen. Eine
dauerhafte "Begleitung" - wie vom ISAF-Kommandeur gewünscht - sei
aber nicht geplant.
Aber für beide Fälle gilt: Wer erst einmal den kleinen Finger
reicht, wird die Hand vermutlich nicht mehr zurückziehen können. Die
in der Tornado-Debatte geäußerten Befürchtungen scheinen sich zu
bestätigen: Die Verstrickung der Bundeswehr in das kriegerische
Geschehen in den umkämpften Teilen Afghanistans nimmt zu und der Weg
zurück wird immer schwerer.
Genau dies aber fordert DIE LINKE.: Einleitung des Rückzugs der
deutschen Truppen aus Afghanistan und Verstärkung der zivilen
Aufbauhilfe.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.