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Menschenrechte: Nur vier von zehn Menschen weltweit glauben, dass in ihrem Land jeder die gleichen Menschenrechte genießt

Archivmeldung vom 10.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Menschenrechte: Nur vier von zehn Menschen weltweit glauben, dass in ihrem Land jeder die gleichen Menschenrechte genießt
Menschenrechte: Nur vier von zehn Menschen weltweit glauben, dass in ihrem Land jeder die gleichen Menschenrechte genießt

Bild: IPSOS

Nur vier von zehn (42%) Bürgern in 28 Ländern weltweit glauben, dass jeder in ihrem Land die gleichen Menschenrechte genießt. Dieses Ergebnis einer Studie, die das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte veröffentlicht, gibt Anlass zu Zweifeln darüber, wie universell Menschenrechte derzeit tatsächlich sind.

Während jeder Fünfte (20%) sich in dieser Frage nicht positioniert, sagt jeder Dritte (33%) geradeheraus, nicht jeder habe in seinem Heimatland die gleichen Menschenrechte. Interessanterweise sehen Deutsche und Chinesen ihr Land hier überdurchschnittlich positiv, jeweils fast zwei Drittel (63%) glauben an gleiche Menschenrechte. In Südafrika (25%) und Italien (28%) zeigt sich ein total gegenteiliges Bild.

Mehrheit der Deutschen sieht kein Problem im eigenen Land

Nur jeder dritte (31%) ist der Meinung Menschenrechtsverstöße seien ein Problem in anderen Ländern, aber nicht wirklich in seinem. Vier von zehn lehnen diese Aussage ab und bestätigen damit, von Verstößen in ihrem Heimatland auszugehen. Jeder vierte kann sich in dieser Frage nicht entscheiden. Das einzige Land der 28, in dem eine Mehrheit (55%) glaubt, Menschenrechte seien in ihrem Land kein Problem, ist Deutschland. Vor allem in Kolumbien (69%), Südafrika, Peru und Mexiko (je 60%) nehmen große Mehrheiten das Gegenteil an.

Die meisten Bürger (78%) stimmen der Aussage zu, dass ein Gesetz zum Schutz der Menschenrechte in ihrem Land wichtig ist, nur sechs Prozent stimmen nicht zu. Vor allem in Serbien (90%), Ungarn (88%), Kolumbien (88%), Südafrika (86%) und Deutschland (84%) ist man dieser Meinung. In Brasilien (12%), Saudi Arabien (11%) und der Türkei ist diese Ansicht interessanterweise kaum vertreten.

Meinungsfreiheit und Recht auf Leben werden als vorrangige Menschenrechte gesehen

Aus einer Liste von 28 Möglichkeiten wurden in den Befragungsländern die Meinungsfreiheit (32%) und das Recht auf Leben (31%) als wichtigste Menschenrechte genannt. In Deutschland sehn sogar 42 Prozent die Meinungsfreiheit auf Platz eins. Auch als wichtig eingestuft: das Recht auf Freiheit, (27% / Deutschland 30%), das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz (26% / 34%), das Diskriminierungsverbot (26% / 25%) und die Gedanken- und Religionsfreiheit (25% / 26%). Auch wenn große Teile der Bevölkerung Menschenrechte für wichtig halt, gibt nur jeder zweite (56%) Befragte an, viel über sie zu wissen, in Deutschland liegt dieser Wert bei 48 Prozent.

Methode:

Die Ergebnisse stammen aus einer Global Advisor-Studie, die über das Ipsos Online Panel System durchgeführt wurde. Die Befragung wurde vom 25. Mai bis zum 08. Juni 2018 unter 23.249 Personen in insgesamt 28 Ländern durchgeführt:

Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Peru, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Serbien, Südafrika, Südkorea, Spanien, Schweden, Türkei, Ungarn und USA. In Kanada und den USA waren die Befragten zwischen 18 und 64 Jahren alt, in Tschechien zwischen 18 und 65 Jahren, in allen anderen Ländern zwischen 16 und 64 Jahren.

Es wurde eine Gewichtung der Daten vorgenommen, um die demografischen Merkmale auszugleichen und damit sicherzustellen, dass die Stichprobe die aktuellen offiziellen Strukturdaten der erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes widerspiegelt.

In 17 der 28 Länder ist die Internetdichte groß genug, um die Stichproben als repräsentativ für die nationale Bevölkerung anzusehen: Argentinien, Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Polen, Serbien, Südkorea, Südafrika, Spanien, Schweden, Ungarn und die USA. Brasilien, Chile, China, Indien, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Peru, Russland, Saudi Arabien, Südafrika und die Türkei haben eine niedrigere Internetdichte; diese Stichproben sollten nicht als bevölkerungsrepräsentativ angesehen werden. Sie repräsentieren stattdessen den wohlhabenderen Teil der Bevölkerung, die aufstrebenden Mittelklasse, die ebenfalls eine wesentliche soziale Gruppe darstellt, wenn es darum geht diese Länder zu verstehen.

Quelle: Ipsos GmbH (ots)

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