US-General Hodges will auf Cyber-Abschreckung setzen
Archivmeldung vom 22.12.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Oberbefehlshaber aller US-Landstreitkräfte in Europa, Frederick B. Hodges, fordert rasche Beschlüsse der Nato, um Cyber-Angriffe gegen andere Staaten möglich zu machen: "Wir müssen in Zukunft auch auf eine Art Cyber-Abschreckung setzen", sagte der Drei-Sterne-General dem "Spiegel". Das schließe einen Gegenangriff automatisch mit ein.
Darüber, so der General, müsse die politische Führung des Bündnisses schnell entscheiden. Hodges sieht die Gefahr, dass mögliche Gegner wie Russland Deutschland oder andere westliche Staaten nicht mehr ernst nehmen würden, wenn diese nicht zu offensiven Cyber-Attacken in der Lage seien. Auch Deutschland riet der General zum schnellen Aufbau offensiver Cyber-Fähigkeiten.
Nach dem Hacker-Angriff auf den Bundestag Mitte vergangenen Jahres, so Hodges, brauche die Bundesregierung "eine Antwort, wie man den Angreifer bekämpfen kann", sonst werde er Deutschland erneut attackieren. Befürchtungen, die US-Armee könnte sich unter dem neuen Präsidenten Donald Trump aus Europa zurückziehen, tritt Hodges entgegen: "Wir stehen stärker denn je an der Seite Europas. Ich habe keinen Grund anzunehmen, dass sich dies ändert."
Der General geht nicht davon aus, dass sich Trump über die Köpfe der Europäer hinweg mit Russland einigen könnte. Er sehe nicht, dass es unter einer US-Regierung, "unter welchem Präsidenten auch immer, einen solchen Deal geben wird", sagte Hodges dem Nachrichtenmagazin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur