Bundesregierung verurteilt Mordaufruf gegen deutsch-ägyptischen Autor
Archivmeldung vom 11.06.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bundesregierung hat auf Mordaufrufe von Islamisten gegen den deutsch-ägyptischen Politologen und Autor Hamed Abdel-Samad reagiert. Markus Löning, der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte, verurteilte die Vorgänge. Der öffentliche Mordaufruf sei "durch nichts zu rechtfertigen", sagte er am Montag der "Süddeutschen Zeitung". "Ich erwarte, dass sich die ägyptische Regierung deutlich und unmissverständlich davon distanziert." Zudem forderte er die Regierung auf, "die Sicherheit von Herrn Samad zu gewährleisten".
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Bundesregierung rufe die ägyptischen Behörden dazu auf, die Veröffentlichung von Mordaufrufen zu unterbinden. Dies habe man habe dem Geschäftsträger der ägyptischen Botschaft am Montag persönlich erklärt. Abdel-Samad hatte einen Vortrag in Kairo gehalten, in dem er die Muslim-Brüder für die Ausbreitung eines "religiösen Faschismus" mitverantwortlich machte. Daraufhin riefen Islamisten in Fernsehsendern und im Internet zur Ermordung Abdel-Samads auf.
Der 41-Jährige hat sich als Autor mehrere islamkritischer Bücher einen Namen gemacht. Er lebt seit seinem 23 Lebensjahr in Deutschland, hat einen deutschen Pass und ist Mitglied der Deutschen Islamkonferenz des Bundesinnenministeriums.
Quelle: dts Nachrichtenagentur