Europol-Chefin warnt vor Organisierter Kriminalität in Europa
Archivmeldung vom 20.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Chefin des Europäischen Polizeiamtes (Europol), Catherine de Bolle, warnt vor der wachsenden Gefahr durch die Organisierte Kriminalität in Europa. Die Gewaltbereitschaft krimineller Netzwerke sei auch in Deutschland ein zunehmendes Problem, sagte de Bolle dem "Spiegel". "Die Zahlen, die uns übermittelt werden, zeigen das deutlich", so de Bolle. "Die Organisierte Kriminalität ist auf dem Vormarsch. Sie nutzt jede Schwäche."
Befeuert werde die Gewalt vor allem vom boomenden Drogenhandel. In Süd-
und Mittelamerika werde so viel Kokain produziert wie noch nie, der
europäische Markt damit geflutet. "Die Lage ist dramatisch." Auch der
Handel mit anderen Substanzen nehme zu.
Das Geld, das in Europa
mit Drogen verdient werde, bleibe überwiegend auf dem Kontinent, werde
in die hiesige Wirtschaft investiert und "vergiftet vor der Haustür
unsere Gesellschaften". De Bolle weiter: "Das macht die Organisierte
Kriminalität zu einer der größten Gefahren unserer Zeit. Ich kann das
gar nicht genug betonen." Die Polizei brauche technische Mittel,
Befugnisse und Personal, um eine Chance im Kampf gegen die Mafia zu
haben, so de Bolle. "Wenn wir nicht mehr investieren, werden wir diesen
Kampf verlieren."
Zuletzt hatte die Polizei zwei Personen aus dem
Rauschgiftmilieu aus einem Kölner Wohnhaus befreit. Sie waren
mutmaßlich von einer marokkanisch geprägten Mafiagruppe aus den
Niederlanden entführt und gefoltert worden. Laufende Ermittlungen könne
sie nicht kommentieren, so de Bolle zu dem Fall. Aber dass auch
niederländische Gruppen grenzüberschreitend aktiv seien, sei bekannt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur