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Türkei kündigt Militärübung vor Zypern an

Archivmeldung vom 05.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
TCG Heybeliada
TCG Heybeliada

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Inmitten des Streits um die Erdgassuche im östlichen Mittelmeer hat Ankara eine Militärübung vor Zypern angekündigt, die am Sonntag beginnen soll. Dies gab das türkische Verteidigungsministerium am Samstag bekannt, meldet das online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "An der Übung unter dem Namen „Mittelmeer-Sturm“, die bis Donnerstag dauern soll, sollen auch Einheiten aus dem türkisch kontrollierten Nordzypern teilnehmen. Ziel sei es, „wechselseitiges Training, Kooperation und Interoperabilität“ zwischen dem türkischen Festland und dem Truppenkommando auf der geteilten Mittelmeerinsel zu verbessern, hieß es weiter.

In einem Telefonat mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat der griechische Außenminister, Nikos Dendias, am Samstag erneut gefordert, dass die Türkei die Spannungen im östlichen Mittelmeer abbauen müsse. Das teilte das griechische Außenministerium nach dem Telefonat in einem Tweet mit.

Im Laufe der Woche hatte es seitens Griechenlands Verstimmungen wegen einer Äußerung Stoltenbergs gegeben, wonach Athen und Ankara im Rahmen der Nato bereit zu sogenannten technischen Gesprächen seien, um die angespannte Situation zu entschärfen. Athen hatte daraufhin mehrfach betont, bevor es Gespräche geben könne, müsse die Türkei sämtliche Schiffe aus der ausschließlichen Wirtschaftszone Griechenlands abziehen.

Im östlichen Mittelmeer eskaliert seit Wochen der Streit zwischen den Nato-Partnern Griechenland und Türkei umin dem Seegebiet. Griechenland bezichtigt die Türkei, vor griechischen Inseln illegal Vorkommen zu erkunden. Die Regierung in Ankara weist die Vorwürfe hingegen zurück und vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer, in denen probeweise nach Erdgas gebohrt wird, zum türkischen Festlandsockel gehören. Im Zuge von Militärmanövern war es zuletzt sogar zu einer Kollision zwischen einem griechischen und einem türkischen Kriegsschiff gekommen.

Die Insel Zypern ist seit einer türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Im Norden wurde mit türkischer Hilfe eine Türkische Republik Nordzypern eingerichtet, die jedoch nur von Ankara anerkannt wird. Dort sind auch türkische Truppen stationiert. Die Gesamtinsel wird als Republik Zypern international anerkannt und ist seit 2004 EU-Mitglied."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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