Syrien: USA rufen Opposition zu Einigung unter zentraler Führung auf
Archivmeldung vom 29.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie USA haben die zersplitterten syrischen Oppositionsgruppen aufgefordert, sich im Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS) unter einer einheitlichen Führung zusammenzuschließen. "Wir erhoffen uns, dass sie künftig nicht mehr mit vielen, sondern mit einer Stimme sprechen und mit einer abgestimmten Position auftreten", sagte der Sonderbeauftragte von US-Präsident Barack Obama zur Koordinierung der internationalen Koalition gegen den IS, John Allen, in einem "Spiegel"-Interview. "Diese Gruppen müssen endlich unter einer einheitlichen Führungsstruktur kämpfen."
Zugleich machte Allen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad für den Aufstieg des IS verantwortlich: "Was er Syrien angetan hat, hat den Aufstieg von Gruppen wie Daisch und Dschabhat al-Nusra erst ermöglicht", so Allen, der für den IS nur den arabischen Begriff Daisch gebraucht. Der IS stelle zwar "eine eigene Gefahr für die US-Interessen und die USA selbst dar, aber ein Rückzug Assads und seiner Vertrauten wäre entscheidend für die Zukunft der Region." Ein Rückzug Assads vom Präsidentenamt wäre ein "großer Schritt, um die grundsätzlichen Probleme zu lösen oder zumindest anzugehen".
Militärisch sieht Allen wichtige Fortschritte im Kampf gegen den IS. "Unsere Militäroffensive hat dazu geführt, dass die Einnahmen der Gruppe aus dem Ölgeschäft deutlich zurückgegangen sind." Nach Allens Angaben ist der IS aktuell in finanziellen Schwierigkeiten. "Derzeit fällt es Daisch erkennbar schwerer, die Gehälter zu zahlen."
Allen kündigte an, dass die ersten im Irak ausgebildeten Kampfverbände in Kürze einsatzbereit seien.
Quelle: dts Nachrichtenagentur