Hand in Hand: China fordert Multilateralismus zur Bewältigung internationaler Krisen
Archivmeldung vom 27.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDie Pandemie forderte einen hohen Tribut an die öffentliche Gesundheit weltweit und stürzte die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession. Nach einem anstrengenden Jahr 2020 leben viele Menschen weiterhin in Angst und Ungewissheit und andere Herausforderungen bilden sich heraus, so dass die Situation auch weiterhin schwierig ist.
Die aktuelle Weltlage ist ähnlich chaotisch wie vor vier Jahren, als der chinesische Präsident Xi Jinping seine erste wegweisende Rede auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) hielt, und der Weltgemeinschaft Lösungen "made in China" anbot.
In seiner Ansprache vor den Staats- und Regierungschefs, die beim virtuellen WEF, der "Davos Agenda Week", anwesend waren, sprach Xi das Thema der Coronakrise an "Wir müssen den Kampf fortsetzen. Aber wir wissen, dass nach dem Winter wieder ein Frühling kommt, und die Dunkelheit immer vom Licht der Morgendämmerung verdrängt wird."
Die diesjährige Veranstaltung, die vom 25. bis zum 29 Januar stattfindet, steht unter dem Motto "A Crucial Year to Rebuild Trust" (ein wichtiges Jahr zur Wiederherstellung des Vertrauens) und will dementsprechend die im Jahr 2021 erforderlichen politischen Maßnahmen und Partnerschaften gestalten. Mehr als 1.500 Führungskräfte aus Wirtschaft, Regierung und öffentlicher Verwaltung aus über 70 Ländern und Regionen wollen die Agenda für 2021 festlegen.
China hofft, dass Xis Rede in diesem Jahr dazu beitragen wird, einen internationalen Konsens zu erreichen, internationales Vertrauen wiederherzustellen und die globale Zusammenarbeit zu stärken, um gemeinsam Lösungen für dringende globale Probleme zu finden.
Xi sagte, dass globale Krisen wie die Pandemie am besten in internationaler Zusammenarbeit besiegt werden können. Die Welt solle sich für Multilateralismus einsetzen und eine Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit aufbauen, sagte der chinesische Präsident und merkte an, dass ein Land allein kein globales Problem lösen könne. "Wir müssen global handeln, reagieren und zusammenarbeiten", sagte er.
Erleichterung der globalen Zusammenarbeit und der Konsultation
China war schon immer ein überzeugter Anhänger des Multilateralismus und das Land hat sich immer aktiv dafür eingesetzt. Es hat sich multilateralen Plattformen angeschlossen oder hat sie aufgebaut.
So hat China beispielsweise das Belt and Road Forum für internationale Zusammenarbeit und die China International Import Expo initiiert und im November letzten Jahres das weltweit größte Freihandelsabkommen, die Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP), unterzeichnet.
Xi meinte, jetzt, da die Welt vor der dringenden Aufgabe der wirtschaftlichen Erholung in der Ära nach der Pandemie stehe, sollten die Länder zunächst verstärkt ihre Politik auf makroökonomischer Ebene koordinieren, um ein stärkeres und inklusiveres Wachstum der Weltwirtschaft zu fördern, und dabei die G20 als das wichtigste Forum für die globale Wirtschaftsführung nutzen.
Chinas Wirtschaft wuchs im Jahr 2020 um 2,3 Prozent und ist damit die einzige große Volkswirtschaft, die ein positives Wachstum verzeichnete, während die Weltwirtschaft von der Pandemie gezeichnet wurde. Führende Finanzagenturen, darunter der Internationale Währungsfonds (IWF), gehen davon aus, dass China die globale gesamtwirtschaftliche Erholung anführen wird. Die Kaufkraft der chinesischen Verbraucher sei dabei die treibende Kraft für die Erholung des Landes im Jahr 2021.
Darüber hinaus rief Xi die Welt auf, Konfrontationen zu vermeiden und tolerant gegenüber Unterschieden in der Geschichte, der Kultur oder dem System zu sein. Stattdessen sollte die Welt auf einer Basis des gegenseitigen Nutzens zusammenarbeiten und Meinungsverschiedenheiten durch Konsultation und Dialog lösen.
Anstreben einer Entwicklung, die alle Länder einschließt
Die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie verläuft in den Industrienationen und den Entwicklungsländern unterschiedlich. Die Entwicklungsländer mit weniger Ressourcen, die besonders von der Pandemie betroffen sind, brauchen dringend Hilfe, um bei der globalen Konjunkturbelebung mitzuziehen.
In seiner Rede rief Xi die Welt auf, die notwendige Hilfe zu leisten, und mehr Ressourcen für die Entwicklungsländer bereitzustellen, zum Wohle aller. "Wir sollten erkennen, dass mit dem Wachstum der Entwicklungsländer der internationale Wohlstand und die internationale Stabilität ein solideres Fundament bekommen, und auch die entwickelten Länder werden davon profitieren", sagte er.
Der chinesische Präsident mahnte auch, dass die Welt dem internationalen Recht und den internationalen Regeln verpflichtet bleiben sollte, anstatt zu versuchen, die eigene Vormachtstellung zu stärken. "Beim Multilateralismus geht es darum, internationale Angelegenheiten durch Konsultationen anzugehen und die Zukunft der Welt von allen gemeinsam zu entscheiden", sagte er.
Die internationale Gemeinschaft sollte die legitimen Entwicklungsinteressen der Entwicklungsländer wahren. Sie sollte sich verstärkt für das langfristige Ziel gleicher Rechte, gleicher Chancen und gleicher Regeln einsetzen, damit alle Länder von den Chancen und Früchten der Entwicklung profitieren, fügte er hinzu.
China bekräftigt fortgesetzte Zusammenarbeit für den Wohlstand Aller
Trotz der Pandemie hat es China geschafft, Fortschritte bei seiner innenpolitischen Agenda zu machen. In den letzten 40 Jahren hat China historische Fortschritte bei der Beendigung extremer Armut erzielt und über 800 Millionen Menschen aus prekären Verhältnissen von der Armut befreit. Damit fand 70 Prozent der weltweiten Reduzierung der Armut in China statt.
China wolle in diesem Jahr mit anderen Ländern zusammenarbeiten und dabei helfen, eine offene, inklusive, saubere und schöne Welt aufzubauen, die allen Menschen dauerhaften Frieden, Sicherheit und Wohlstand biete, sagte Xi. Er versprach den Entwicklungsländern die Hilfe Chinas, um die Armut zu beseitigen, die Schuldenlast zu verringern und mehr Wachstum zu erzielen.
Xi erklärte, dass China in eine neue Entwicklungsphase, mit einer neuen Entwicklungsphilosophie und einem neuen Entwicklungsparadigma eintrete. Dabei werde die Binnennachfrage die Hauptstütze sein und der inländische und internationale Wirtschaftskreislauf werden sich gegenseitig verstärken, um das Potenzial des riesigen chinesischen Marktes und der enormen Binnennachfrage zu entfesseln.
"Wir hoffen, dass diese Bemühungen mehr Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Ländern bringen und weitere Impulse für eine weltweite wirtschaftliche Erholung und weiteres Wachstum geben", sagte Xi.
Quelle: CGTN (ots)