Gauland: Verhandlungsposition der Briten ist keine Drohung, sondern legitim
Archivmeldung vom 28.02.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttZu den anstehenden Verhandlungen über die künftigen Handelsbeziehung zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich erklärt der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland: "Es ist völlig natürlich und legitim, dass bei Verhandlungen beide Seiten versuchen ihre jeweiligen Interessen bestmöglich durchzusetzen. Deshalb wird schließlich verhandelt."
Gauland weiter: "Ziel des Brexit aus britischer Sicht ist nun einmal eine größtmögliche Unabhängigkeit von den Geißeln der EU-Bürokratie. Dass die EU den Briten diesen Wettbewerbsvorteil nicht bei gleichzeitigem Freihandel zugestehen will, ist ebenfalls logisch nachvollziehbar.
Wenn ein Handelsabkommen zustande kommen soll, müssen beide Seiten Kompromisse schließen. Und das gilt eben auch für die EU. Einen Brexit, der lediglich bedeutet, nicht mehr mitreden zu dürfen, aber dennoch alle Vorgaben aus Brüssel widerspruchslos hinnehmen zu müssen, werden die Briten nicht akzeptieren.
Die Briten machen nun ihre Verhandlungsposition klar. Sie wollen eine Regelung, die dem Handelsverhältnis der EU zu Kanada entspricht. Wenn sich bis zum Ende der Verhandlungen im Juni keine Einigungen in dieser Richtung erzielen lassen, will Großbritannien die Verhandlungen nicht fortsetzen und auf ein Handelsabkommen mit der EU verzichten. Diese Position ist weder eine Drohung noch ist sie unverschämt. Sie sollte auch für Berichterstatter und Kommentatoren kein Anlass zur lautstarken Empörung darstellen."
Quelle: AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag (ots)