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EZB-Direktorin verteidigt umstrittenen Notenbank-Kurs

Archivmeldung vom 15.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Isabel Schnabel (2018)
Isabel Schnabel (2018)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Dr. Isabel Schnabel zur Krise in Europa." / Eigenes Werk

Trotz eines Rekordhochs bei der Inflation warnt die Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), Isabel Schnabel, vor Zinserhöhungen. Die EZB gehe davon aus, dass die Inflation in ein bis drei Jahren wieder deutlich sinken werde, sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". "Darum dürfen wir die Zinsen nicht zu früh erhöhen", so Schnabel. "Das könnte dazu führen, dass der Aufschwung abgewürgt wird."

Die Preise sind in der Euro-Zone im Dezember um fünf Prozent gestiegen, so rasch wie noch nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung. An den derzeit rasant steigenden Preisen könne die EZB nichts ändern, sagte die EZB-Direktorin: "Wenn wir heute Maßnahmen ergreifen, wirken diese erst mit Verzögerung." Besonders Sprit und Gas haben sich zuletzt verteuert.

"Die Geldpolitik kann den Öl- oder Gaspreis nicht senken", sagte Schnabel. In Deutschland kritisieren viele die EZB dafür, dass sie an ihrer Nullzinspolitik festhält. Schnabel sieht hier auch ein Kommunikationsproblem: "Wir bemühen uns, komplexe Zusammenhänge möglichst einfach zu erklären. Manchmal gelingt uns das vielleicht nicht." Daraus könne aber nicht folgen, "dass wir eine aus unserer Sicht falsche Geldpolitik betreiben, nur weil wir Sorge haben, dass unsere Maßnahmen schwierig zu erklären sind", sagte sie. "Das würde großen Schaden anrichten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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