Medwedtschuk: Rückkehr zur Entspannungspolitik notwendig, sonst droht der nächste Weltkrieg
Archivmeldung vom 16.01.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer ukrainische Oligarch und Oppositionspolitiker Wiktor Medwedtschuk hat sich zum ersten Mal, seit er im Zuge des Gefangenenaustauschs aus der Ukraine nach Russland gekommen ist, öffentlich zum Konflikt in seiner Heimat geäußert. In einem Artikel für die Zeitung Iswestija erörtert er die Vorgeschichte des Konflikts und prognostiziert die weitere Entwicklung der Situation. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Um die Lage in der Ukraine zu entschärfen, müssen nach Ansicht Medwedtschuks die Interessen Russlands anerkannt werden. Er stellt fest:
"Der Kalte Krieg endete mit der politischen Entscheidung, eine neue Welt aufzubauen, in der es keine Kriege gibt. Es ist klar, dass eine solche Welt nicht aufgebaut wurde, dass die gegenwärtige Weltpolitik dorthin zurückgegangen ist, wo sie mit der Entspannung begann. Und jetzt gibt es nur zwei Möglichkeiten: In einen Weltkrieg und einen Atomkonflikt abzugleiten oder den Entspannungsprozess wiederaufzunehmen, bei dem die Interessen aller Seiten berücksichtigt werden müssen. Dazu muss man aber politisch eingestehen, dass Russland Interessen hat, die berücksichtigt werden müssen."
Das Wichtigste dabei sei, ehrlich zu spielen, niemanden zu täuschen, sich nicht zu verstellen und nicht zu versuchen, am Blut anderer zu verdienen, meint der Politiker.
Seiner Meinung nach wird der Konflikt entweder eskalieren und auf Europa und andere Länder übergreifen oder lokal bleiben. Der zweite Weg "erfordert jedoch, dass die Friedenspartei gehört wird", was durch die aktive Unterstützung militärischer Aktionen in der Ukraine durch westliche Länder verhindert wird.
Medwedtschuk war in der Ukraine Vorsitzender des politischen Rates der inzwischen verbotenen Oppositionspartei Plattform – Für das Leben. Am 12. April 2022 erklärte der ukrainische Machthaber Wladimir Selenskij, dass Medwedtschuk unter dem Vorwurf des Hochverrats und der Verletzung des Kriegsrechts festgenommen worden sei. Der Oppositionspolitiker verließ die Ukraine Ende September im Zuge eines Gefangenenaustauschs in Richtung Russland."
Quelle: RT DE