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Gernot Erler (SPD): Sanktionen nicht wesentliche Ursache für Rubelkrise

Archivmeldung vom 17.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gernot Erler Bild: SPD-Bundestagsfraktion
Gernot Erler Bild: SPD-Bundestagsfraktion

Die russische Wirtschafts- und Währungskrise ist nach den Worten des Russlandkoordinators der Bundesregierung, Gernot Erler, vor allem auf den Verfall des Ölpreises zurückzuführen.

Der SPD-Politiker sagte am Mittwoch im rbb-Inforadio, die russische Wirtschaft sei vor allem auf den Export von Öl und Gas angewiesen; auch der russische Staatshaushalt stütze sich wesentlich darauf. Die Sanktionen wegen der russischen Ukraine-Politik spielten dagegen nicht die entscheidende Rolle. "Die Wirkung der Sanktionen ist gar nicht vergleichbar mit dem, was gerade an Dramatik passiert, mit dem Rubelverfall und vor allem dem Absturz des Ölpreises. Daher ist es auch eine Illusion zu glauben, dass, wenn die Sanktionen morgen fallen würden, auf einmal wieder alles ins Lot käme mit der russischen Wirtschaft."

Eine Staatspleite Russlands ist nach Erlers Einschätzung dennoch keine unmittelbare Gefahr: "Davon sind wir noch weit entfernt, weil Russland erhebliche Reserven hat." Diese etwa 450 Millionen Dollar seien zwar "schon angefasst" worden, dennoch bewahrten sie das Land noch über längere Zeit vor einem Absturz.

Allerdings stelle er in Moskau derzeit "eine gewisse Nervosität" fest, weil alle bisher ergriffenen Maßnahmen, wie die drastische Zinsanhebung, keine nachhaltige Wirkung auf den Rubelkurs hätten. mwe

Das Interview zum Nachhören.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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