Sharmahd-Tochter verlangt Abbruch aller Beziehungen zu Teheran
Die Tochter des im Iran getöteten deutschen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd hat die Bundesregierung zum Abbruch aller Beziehungen zum Regime in Teheran aufgefordert.
Sie halte die von der Bundesregierung angekündigte Schließung der drei
iranischen Generalkonsulate in Deutschland "natürlich nicht" für
ausreichend, sagte Gazelle Sharmahd dem "Redaktionsnetzwerk
Deutschland". "Ich frage mich auch: Warum wurden die Generalkonsulate
nicht schon vor vier Jahren geschlossen, als ein deutscher Staatsbürger
entführt und in einem Schauprozess mit dem Tode bedroht wurde? Warum
haben wir abgewartet, bis mein Vater tot ist?"
Gazelle Sharmahd
übte Kritik an der Bundesregierung und der US-Regierung, die ihrer
Ansicht nach nicht genug Druck zur Rettung ihres Vaters ausgeübt haben.
"Es gab ein paar Sanktionen, aber das ist ein Witz. Das Regime in
Teheran ist trotzdem immer stärker geworden", sagte sie.
"Das
Regime hat meinen Vater, einen deutschen Staatsbürger, aus Dubai in den
Iran verschleppen lassen. Was für Reaktionen gab es darauf? Welche
Reaktion gab es, als ihm die Zähne ausgeschlagen wurden? Als er 1.500
Tage in Isolationshaft saß? Als er immer und immer wieder in
Schauprozesse gezerrt wurde? Deutschland und die USA haben immer wieder
Gefangenenaustausche gemacht, zum Beispiel mit Russland. Niemand kann
mir erklären, warum das für meinen Vater nicht ging."
Quelle: dts Nachrichtenagentur