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Kritik an Macrons neuem EU-Kandidaten

Archivmeldung vom 08.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Thierry Breton (2011), Archivbild
Thierry Breton (2011), Archivbild

Foto: Urheber
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron droht im Europaparlament auch mit seinem zweiten Vorschlag für den Posten des französischen EU-Kommissars Ärger. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Nachdem die Parlamentarier Sylvie Goulard als EU-Binnenmarktkommissarin abgelehnt hatten, hatte er Thierry Breton nominiert, bislang Vorstandschef des französischen IT-Konzerns Atos.

"Es ist meines Wissens das erste Mal, dass ein hochrangiger Wirtschaftsführer direkt auf den Posten des EU-Kommissars wechseln soll", sagte Manon Aubry, Co-Vorsitzende der Fraktion der Linken und Nordischen Grünen, dem Nachrichtenmagazin. Entsprechend groß sei die Zahl möglicher Interessenkonflikte. Breton soll für ein stark ausgebautes Binnenmarktressort zuständig werden. Kritik gibt es vor allem daran, dass seine Aufgaben auch den digitalen Binnenmarkt umfassen.

Beispielsweise soll Breton die Entwicklung europäischer Hochleistungsrechner vorantreiben; ein wichtiger Hersteller dieser Geräte ist ausgerechnet Atos. Unterstützung erhält Aubry vom stellvertretenden Chef des Rechtsausschusses, Sergey Lagodinsky von den Grünen. Bei Breton stelle sich die Frage, "ab wann Erfahrung und Vernetzung zu einer Hypot hek werden", sagte Lagodinsky dem "Spiegel". Breton muss am kommenden Donnerstag die Fragen der Abgeordneten beantworten, zuvor untersucht der Rechtsausschuss seine Einkommenserklärung auf mögliche Interessenkonflikte. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, habe Breton zuletzt seine Anteile an Atos in Höhe mehrerer Millionen Euro verkauft, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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