Minister und WHO: Gesundheit auch in moderneren Ländern in Gefahr
Archivmeldung vom 14.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićZum Start des World Health Summit in Berlin an diesem Sonntag warnen einige Gesundheitsminister und der WHO-Chef angesichts der vielen gleichzeitigen Krisen vor Rückschritten beim Engagement für globale Gesundheit.
"Trotz großer Fortschritte in der Wissenschaft und dem rapiden Zuwachs
an Innovationen ist unsere Gesundheit in Gefahr, selbst in den hoch
entwickelten Ländern", schreiben Bundesgesundheitsminister Karl
Lauterbach (SPD) und seine Kollegen aus Frankreich, Norwegen und
Mauretanien sowie WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in
einem gemeinsamen Gastbeitrag, der parallel im "Tagesspiegel"
(Sonntagausgabe), "El Pais", "Le Monde" und "Al Majalla" erscheint.
Die
Stärkung der nationalen Gesundheitssysteme reiche nicht aus,
argumentieren sie. Alle Länder müssten in ihre gemeinsame Sicherheit
investieren. "Jedes Kind, das nicht geimpft wird, jedes Dorf, in dem es
kein Gesundheitspersonal gibt, und jeder Krankheitsausbruch stellt unser
Engagement für gesundheitliche Chancengleichheit auf die Probe",
schreiben sie.
Und fordern: "Wir müssen über unsere
selbstbezogenen Interessen hinausgehen, um die Schwächsten zu
unterstützen. Damit schützen wir uns alle." Eine der
kosteneffizientesten und nachhaltigsten Investitionen in die globale
Gesundheit sei die Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
"Um
erfolgreich zu sein, muss die WHO jedoch so ausgestattet sein, dass sie
flexibel, zuverlässig und effizient ist", schreiben der WHO-Chef und
die Minister. Die Regelbeiträge der Mitgliedstaaten genügten in
Krisenzeiten nicht.
Aus diesem Grund werde es am Montag im Rahmen
des World Health Summit eine historische erste WHO-Investitionsrunde
geben, bei der sich die Staaten zu zusätzlichen Zahlungen verpflichten
können. "Jeder in die WHO investierte Dollar bringt eine Rendite von 35
US-Dollar und kann dazu beitragen, in den nächsten vier Jahren 40
Millionen Leben zu retten", argumentieren die Autoren.
Der World
Health Summit findet seit 2009 jährlich in Berlin statt. Er bringt
Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus
der ganzen Welt zusammen. Der diesjährige Gipfel (13. bis 15. Oktober)
steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz und des
WHO-Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Quelle: dts Nachrichtenagentur