Erdogan geißelt IWF-Kredite: „Neue Form von Sklaverei“
Archivmeldung vom 03.11.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls neue Form von Sklaverei und Kolonialismus hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank an Entwicklungsländer bezeichnet, schreibt die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".
Weiter heißt es in der Meldung auf der Webseite: "„Da will man seine Wirtschaft weiterentwickeln, und als einziger Weg werden einem die Kredite des IWF, der Weltbank und anderer Banken mit Zinsen angeboten. Eine solche Globalisierung ist ein neues Modell von Kolonialismus und Sklaverei“, sagte Erdogan bei der Eröffnung des Wirtschaftsforums „Türkei-Afrika“ in Istanbul.
Mithilfe der Kredite werde versucht, der Wirtschaft, Industrie, dem politischem System und denkenden Menschen eines Landes „Fesseln anzulegen“. Zudem warf er westlichen Politikern vor, Konflikte im Nahen Osten und in Afrika zu schüren und dabei ihren „Gewinn zu zählen“. Und am Ende, so Erdogan, schließen diese Politiker die Türen vor Flüchtlingen, die für „alles zahlen müssen“.
Erdogan ist nicht der einzige, der die IWF-Kredite als etwas Schädliches ansieht: Zuvor hatte der Gouverneur des Gebiets Odessa und Georgiens Ex-Präsident Michail Saakaschwili den IWF mit Krücken verglichen und gesagt, Kiew werde das ganze Kreditgeld gleich aufessen. Im September hatte der IWF der Ukraine einen dritten Kredit von etwa 890 Millionen Euro gewährt. In zwei vorigen Tranchen hatte die Ukraine bereits rund 5,4 Milliarden Dollar vom IWF aus einem 2015 eröffneten Programm bekommen, das insgesamt 17,5 Milliarden umfasst."
Quelle: Sputnik (Deutschland)