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Schulz will Flüchtlingsabkommen mit Ägypten

Archivmeldung vom 23.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Martin Schulz
Martin Schulz

Foto: Ralf Roletschek
Lizenz: GFDL 1.2
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angesichts einer aus Ägypten drohenden neuen Flüchtlingswelle hat sich EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) dafür ausgesprochen, mit Kairo ein Flüchtlingsabkommen zu erreichen ähnlich dem mit der Türkei. "Diesen Weg müssen wir einschlagen", sagte Schulz der "Süddeutschen Zeitung". Der Schutz der Flüchtlinge und die Bekämpfung des Schlepperwesens müssten im Vordergrund stehen. Schulz sagte weiter, am EU-Türkei-Abkommen zeige sich, dass eine solche Zusammenarbeit möglich sei, ohne eigene Prinzipien aufzugeben.

Der Untergang eines Flüchtlingsbootes mit mindestens 43 Todesopfern vor Ägyptens Mittelmeerküste verdeutliche auf dramatische Weise, dass immer mehr Menschen aus Nordafrika fliehen. In der EU und in der Bundesregierung wächst die Sorge, dass künftig aus Ägypten weit mehr Flüchtlinge kommen könnten, vor allem, wenn die wirtschaftliche Lage der 92 Millionen Einwohner sich verschlechtert.

Laut den Behörden war der Fischkutter von Borg Meghezel in See gestochen, einem Ort an der Nil-Mündung bei Rosette. Er sei gekentert, weil er völlig überladen war. 163 Menschen konnten gerettet werden, nach Aussagen von Überlebenden waren aber mehr als 500 Menschen an Bord. Ägypten hat sich nach Libyen zum zweitwichtigsten Ausgangsland für Migranten entwickelt, die über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen.

Jeder zehnte beginnt laut Bundesregierung seine Reise hier. In Italien, dem Ziel der Boote, sind 2016 laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR bisher insgesamt 130.000 Migranten angekommen. Das ägyptische Militär hat nach eigenen Angaben alleine in den vergangenen zwei Wochen fünf Boote gestoppt, die zusammen 900 Personen transportierten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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