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Lafontaine: Linke kennt als einzige Partei Ausweg aus Finanzkrise

Archivmeldung vom 01.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Linke ist nach Ansicht ihres ehemaligen Parteichefs Oskar Lafontaine die einzige Partei, die den Ausweg aus der Finanzkrise kennt. "Strenge Finanzmarktregulierung, direkte Kreditvergabe durch die Zentralbank an die europäischen Staaten und Millionärssteuer", erklärte der Politiker in der Wochenzeitung "Die Zeit".

Seine Vorschläge zur Regulierung der Finanzmärkte seien damals "brüsk zurückgewiesen" worden. "Ich hatte damals keine Chance. Heute sind alle dafür", sagte der 68-Jährige. "Ich fasse es manchmal nicht, dass es immer noch nicht gelingt, die Banken an die Kette zu legen. Weder Frau Merkel noch Obama oder Sarkozy können behaupten, wirklich etwas Ernsthaftes, Einschneidendes gegen die Diktatur der Finanzmärkte getan zu haben", so Lafontaine. Auch Grüne und SPD würden inzwischen ihre Forderungen proklamieren, aber es seien "reine Lippenbekenntnisse in der Opposition. Nur die Linke will wirklich regulieren, weil sie nicht durch Spenden von der Allianz oder der Deutschen Bank korrumpiert ist."

DWS-Anlagestratege: Schuldenschnitt für Griechenland bald perfekt

Der Chef-Anlagestratege der Fondsgesellschaft DWS, Asoka Wöhrmann, erwartet einen schnellen Schuldenschnitt für griechische Staatsbonds. "Banken und Versicherer sollten in einen Schuldenschnitt zwischen 50 und 60 Prozent einwilligen", sagte Wöhrmann dem "Handelsblatt". Der DWS-Manager ist überzeugt, dass das Thema in den nächsten zwei Wochen erledigt sei.

Im Hinblick auf eine Lösung der Schuldenkrise in Europa zeigte sich Wöhrmann zuversichtlich: "Dass der Großteil der Maßnahmen für den Fiskalpakt steht, sollte uns nach 18 Monaten desolaten Krisenmanagements zufrieden stimmen", sagte er. Dennoch könne es noch zehn Jahre dauern, bis die Krise endgültig vorbei sei. Für Anleger sieht Wöhrmann große Chancen, wenn sie den Blick auf das Wirtschaftswachstum in den verschiedenen Regionen wie etwa in den USA und in den Schwellenländern richteten. Deutsche Aktien hält er für günstig bewertet. "Ich rate Anlegern, Rückschläge bei deutschen Aktien für Käufe zu nutzen." Klassiker wie dividendenstarke Titel könnten einen Puffer gegen Kursschwankungen bilden. Der DWS-Stratege rät Anlegern mit einem Anlagehorizont von mindestens drei Jahren außerdem, zur Hälfte Aktien zu halten, gut 40 Prozent Anleihen und den "Rest in Liquidität" zu parken.

Bundesbank-Vorstand Böhmler warnt Politik vor Pleite Griechenlands

Bundesbank-Vorstand Rudolf Böhmler warnt die Politik davor, Griechenland insolvent gehen zu lassen. "Eine unkontrollierte Pleite Griechenlands oder gar ein Austritt würde große Verwerfungen auf den Finanzmärkten mit sich bringen", sagte Böhmler in einem Interview mit der "Welt". Eine Insolvenz "könnte für die übrigen Euro-Staaten sehr viel teurer werden als der gegenwärtig eingeschlagene Weg", so Böhmler. Gleichwohl zeigte sich der Bundesbank-Vorstand über die bisherigen Sparanstrengungen Griechenlands enttäuscht. Das Land habe seine Reformziele wiederholt verfehlt, und es bleibe abzuwarten, ob ein neues glaubwürdiges Programm vereinbart werde. "Geld allein wird den Krisenländern auf Dauer nicht helfen", sagte Böhmler. An Strukturreformen führe kein Weg vorbei. Böhmler, der in der Bundesbank für das Risikocontrolling zuständig ist, sieht keine Notwendigkeit, aufgrund der gestiegenen Risiken in der Bilanz der Europäischen Zentralbank das Kapital der Bundesbank über die geplante Wagnisrückstellung hinaus aufzustocken. Die Bundesbank hatte im vergangenen Jahr eine Rückstellung beschlossen, die über einen Zeitraum von drei Jahren aufgebaut werden soll. "Über die Höhe der Wagnisrückstellung zum Jahresende 2011 wird der Vorstand mit Blick auf die dann gegebene Risikosituation bei der Aufstellung des Jahresabschlusses im ersten Quartal 2012 entscheiden", sagte Böhmler.

Schwarz-gelber Widerstand gegen zweites Griechenlandpaket wächst

In der schwarz-gelben Koalition wächst der Widerstand gegen das geplante zweite Rettungspaket für Griechenland. Wie die "Bild-Zeitung" meldet, müssen Union und FDP um eine eigene Mehrheit im Bundestag bangen. Vor allem bei CDU und CSU gebe es viel Unmut, schreibt die Zeitung unter Berufung auf hochrangige Fraktionskreise. Die Zahl der sogenannten Abweichler in der Koalition dürfte aktuell bei mehr als 40 liegen, hieß es. Angesichts der Situation in Griechenland sei den Wählern ein weiteres Milliardenhilfspaket kaum zu vermitteln, so die Begründung. "Es könnte deshalb bei einer Abstimmung mit einer eigenen Mehrheit sehr eng werden", wird ein Mitglied der Unions-Fraktionsführung zitiert. Die schwarz-gelbe Koalition verfügt im Bundestag aktuell über 330 Sitze, die Opposition über 290.

CSU-Generalsekretär Dobrindt rät Griechenland zu Euro-Austritt

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt rät Griechenland angesichts der Schwierigkeiten des Landes bei der Umsetzung der Reformmaßnahmen zu einem freiwilligen Austritt aus der Euro-Zone. "Wenn Griechenland nicht den nötigen Umsetzungswillen für die unumgängliche Sanierung des Landes aufbringt, dann sollte man dort ernstlich über einen Neuanfang außerhalb der Eurozone nachdenken", sagte Dobrindt der "Rheinischen Post". Weitere finanzielle Hilfen für Griechenland lehnt der CSU-Politiker derzeit ab. "Ohne echte und wirkende Sparmaßnahmen kann es kein Geld für Griechenland geben. So ist die klare Vereinbarung, und da gibt es keinen Spielraum."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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