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Europaabgeordneter De Masi beklagt Ausbremsung des "LuxLeaks"-Sonderausschusses im EU-Parlament

Archivmeldung vom 17.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fabio De Masi (2014)
Fabio De Masi (2014)

Lizenz: DIG/Trialon
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Drei Monate nach Beginn der Untersuchung zu "Lux Leaks" im EU-Parlament sieht das Mitglied des Sonderausschusses zu Steuervorbescheiden (TAXE) Fabio De Masi noch viel Arbeit vor sich. "Bisher konnte kaum ein relevantes Dokument aus den Mitgliedsstaaten eingesehen und wichtige Zeugen nicht vernommen werden", schreibt der Wirtschaftspolitiker in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe).

Erst habe der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, die Aufklärung über die Steuerdeals für große Konzerne in Luxemburg behindert, indem er versuchte, den Ausschuss zu verhindern. Bei den Untersuchungen selbst verweigerten nun Konzerne und auch die luxemburgische Regierung die Zusammenarbeit. "Die Vertreter internationaler Konzerne wie Amazon, IKEA oder Google erklärten, entweder »keine Zeit« für TAXE zu haben oder wegen laufender Ermittlungen der EU-Kommission eine Aussage zu verweigern." Luxemburg behauptete gar, »Mister Tax Ruling« Marius Kohl, der viele der fragwürdigen Steuervorbescheide für die Multis in Luxemburg im Rekordtempo ausgestellt hatte, sei kein aktiver Beamter mehr und nicht zu kontaktieren, berichtet der LINKE-Europaabgeordnete De Masi. De Masi fordert aber nicht nur Aufklärung über die Steuerdeals, sondern drängt auch auf Maßnahmen, um dem "Wilden Westen" in Sachen Steuergerechtigkeit beizukommen. "Wir brauchen endlich eine konsolidierte, internationale Bemessungsgrundlage, die den gesamten Gewinn eines Konzerns unabhängig von Briefkasten- und Tochterformen ausweist und nach ökonomischer Aktivität auf die jeweiligen Staaten aufteilt", so De Masi. Zudem fordert er Mindeststeuern für Konzerne, die Besteuerung von Transfers innerhalb eines Konzerns an der Quelle sowie dass Banken, die wiederholt Beihilfe zur Steuerhinterziehung leisten, die Lizenz zu entziehen.

Quelle: neues deutschland (ots)

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