Experte: Russland soll in den Kampf gegen IS hineingezogen werden
Archivmeldung vom 13.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUS-Präsident Barack Obama hat der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) den Krieg erklärt, schreibt die Zeitung "Nowyje Iswestija" am Freitag. In einer Videobotschaft drohte Obama den Dschihadisten mit deren Vernichtung. „Dafür haben wir eine umfassende und ausdauernde Anti-Terror-Strategie“, so der US-Präsident.
Die Terroristen sollen nach der Hinrichtung von zwei US-amerikanischen Journalisten nicht ungestraft davonkommen.
Der Islam-Experte Rais Sulejmanow vom Russischen Institut für strategische Forschungen schätzte ein, dass sich Obama nicht entscheiden könne, ob er sich hauptsächlich mit der Ukraine-Krise oder mit der Bekämpfung der Dschihadisten im Nahen Osten befassen solle. „Die USA machen wieder denselben Fehler: Als die sowjetischen Truppen (in den 1980er Jahren) in Afghanistan waren, unterstützten die Amerikaner die Islamisten. 2001 aber schickten sie selbst ihre Truppen nach Afghanistan, um gegen sie zu kämpfen“, erinnerte Sulejmanow.
„Auch in Syrien unterstützten sie zunächst die Rebellen, doch nachdem sie in den Irak einmarschiert waren und die dortigen Ölfelder unter ihre Kontrolle genommen hatten, wurden sie wieder zu Feinden abgestempelt. Das wahre Ziel des US-Eingriffs in den Irak im Jahr 2003 war, billiges Öl zu bekommen.“ Der Experte wollte keine Prognosen machen, ob sich die Amerikaner „zunächst mit der Ukraine oder mit den IS-Milizen oder gleichzeitig mit beiden Fällen beschäftigen werden. Amerika würde nicht zum ersten Mal einen Krieg an mehreren Fronten führen. Es will offensichtlich in einen neuen Sumpf treten“.
Sulejmanow schloss nicht aus, dass gewisse Kräfte versuchen würden, Russland in den Kampf gegen IS hineinzuziehen. „Ich denke allerdings, Russland wird eine neutrale Position beziehen und sich heraushalten“, ergänzte der Experte."
Quelle: RIA Novosti - online Redaktion Radio „Stimme Russlands"