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Barnier: Frankreich muss Einfluss in EU "neu aufbauen"

Archivmeldung vom 30.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Michel Barnier (2020)
Michel Barnier (2020)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Ex-Brexit-Chefunterhändler und französische Präsidentschaftskandidat Michel Barnier fordert einen größeren Einfluss Frankreichs in der Europäischen Union. "Der deutsch-französische Motor muss ausgeglichener werden", sagte Barnier der "Welt".

Frankreichs Einfluss sei in den vergangenen zehn Jahren geschwunden. Man müsse ihn in der EU und im internationalen Rahmen neu aufbauen. "Deutschlands Einfluss in Europa ist größer als der Frankreichs. Die deutsch-französische Kooperation wird immer wichtiger für die Zukunft, aber sie ist immer unzureichender."

Barnier will für seine Partei Les Républicains kandidieren, die Anfang Dezember eine Vorwahl abhält. Der Franzose schickte eine Warnung an die britische Regierung. "Das Vereinigte Königreich muss aufpassen. Denn der Friede in Nordirland steht wieder auf dem Spiel. Und die Briten müssen auch uns gegenüber Verantwortung zeigen, damit wir ihnen Vertrauen schenken und neue Beziehungen aufbauen können." Der ehemalige EU-Kommissar erhob zugleich schwere Vorwürfe wegen des AUKUS-Sicherheitspakts. "Heute ist das Vertrauen zwischen Frankreich und den USA, zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich sehr zerbrechlich. Verursacht wurde das durch jene, die sich falsch verhalten haben. Zwischen Alliierten muss man respektvoll sein. Das war im Fall der U-Boot-Aufträge nicht der Fall."

Barnier fügte hinzu: "Wenn das Vertrauen nicht wieder aufgebaut wird, hat das Konsequenzen." Er könne sich nicht vorstellen, "dass wir in der jetzigen Lage den geplanten EU-Handelsvertrag mit Australien abschließen können". Es gebe kein Vertrauen. "Und wenn wir die NATO konsolidieren, Gefahren wie dem Terrorismus gemeinsam begegnen wollen, dann müssen wir das Vertrauen wiederherstellen. Die Situation ist aus unserer Sicht sehr ernst."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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