Polens Premier ruft Scholz zu Reise nach Kiew auf
Archivmeldung vom 17.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićPolens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, zur Unterstützung der Ukraine nach Kiew zu reisen. "Ich rufe Kanzler Scholz, Premierminister Johnson, US-Präsident Biden und Frankreichs Präsidenten Macron und alle EU-Regierungschefs auf, ebenfalls nach Kiew zu fahren", sagte er der "Bild".
"Sie
sollen in die Augen der Frauen und Kinder blicken und ihnen helfen,
ihre Leben und ihre Eigenständigkeit zu retten. Dort kämpfen sie für die
Werte Europas und der westlichen Welt." Der Ministerpräsident forderte
zugleich die Bundesregierung zu einem Importstopp russischer Öl- und
Gaslieferungen auf. "Es ist so wichtig, dass Deutschland die wahren
Ziele der Kreml-Politik erkennt. Denn wer Putins Kriegsmaschinerie
stoppen will, muss die Öl- und Gasimporte aus Russland stoppen."
Dafür
müsse es ein komplettes Energie-Embargo Deutschlands und der EU gegen
Russland geben, und zwar so schnell wie möglich, sagte der Premier der
Zeitung. "Wenn Putin die Rubel und Dollar ausgehen, dann wird auch sein
Krieg zu Ende sein. Weil sein Land dann pleite ist."
Morawiecki
fordert die NATO-Staaten überhaupt zu mehr Unterstützung für die Ukraine
auf. "Die Ukraine kann das als souveräner Staat jederzeit anfragen."
Kiew wolle Hilfe von der freien Welt. "Das kann bedeuten, eine
Flugverbotszone einzurichten oder eine humanitäre Mission zu starten, um
Menschenleben zu retten."
Derzeit helfe die NATO mit
humanitärer Unterstützung, sagte der Premier dem Blatt: "Aber das Leiden
der Ukrainer ruft nach Aktionen statt Worten. Wenn die NATO klare
Antworten gäbe, würde ich das sehr begrüßen." Auf die Frage, ob Polen
bereit sei, über Umwege MiG-29-Kampfjets an die Ukraine zu liefern,
sagte Morawiecki: "Wir sind weiterhin bereit, die Jets zu liefern, aber
nur unter dem Schirm und in Absprache mit NATO und USA."
Quelle: dts Nachrichtenagentur