Erneut Stadt im Irak verloren
Archivmeldung vom 20.06.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeRamadi unter Kontrolle des Widerstands. Freace.de, berichtet
Am Freitag berichtete AP, daß das US-Militär eine weitere "Offensive" im Irak begonnen hat. Währenddessen ist einem Bericht des britischen Guardian zufolge erneut eine Stadt in die Hände des irakischen Widerstands gefallen.
Die "Operation Speer" findet unter Beteiligung von 1.000 US-Marines und "irakischen Soldaten" im Nordwesten des Iraks, an der syrischen Grenze nahe der Stadt al-Qa'im statt. Erst am Donnerstag hatte UPI berichtet, daß 1.000 US-Soldaten in der Mitte und im Süden des Landes mit der "Operation Weißes Schild" begonnen hatten.
Während also offenbar die US-"Offensiven" im Irak immer schneller aufeinanderfolgen, hat sich das US-Militär dem Guardian zufolge aus der Stadt Ramadi zurückgezogen, so daß der größte Teil der Stadt nun von Widerstandskämpfern kontrolliert wird. Der Rückzug erfolgte, nachdem ein gepanzertes Fahrzeug des US-Militärs durch eine Bombenexplosion vollständig zerstört und dabei 5 US-Marines getötet wurden. Da dies bereits der zweite Fall innerhalb weniger Tage war, in dem ein gepanzertes Fahrzeug durch eine Explosion zerstört wurde, befürchtet das US-Militär nun, daß es den Widerstandskämpfern gelungen ist, ihre Bomben soweit zu verbessern, daß sie in der Lage sind, die Panzerung der US-Fahrzeuge zu zerstören.
Infolge des Rückzugs wird die Stadt nun von bewaffneten Männern kontrolliert, die auch mehrere Kontrollpunkte errichtet haben. Außerdem ist nach Aussage von Bewohnern der Stadt ein Mann, von dem behauptet wurde, er sei ein ägyptischer Spion, enthauptet und sein Körper auf die Straße geworfen worden.
Die Bewohner der Stadt fürchten nun, daß sich eine Großoffensive der US-Besatzer gegen ihre Stadt richten wird, wie dies auch bei der nahegelegenen Stadt Fallujah der Fall war, die dabei zum Großteil zerstört wurde.